Lars Rambe

Solo für den Tod

Kriminalroman

Ganz Strängnäs steht kopf: Ein riesiges Jazz-Festival findet in dem kleinen Städtchen am Mälarsee statt. Alles was jazzmäßig Rang und Namen hat, kommt in die schwedische Kleinstadt. Polizeichefin Maria Carlson und ihr Team haben mit den Sicherheitsvorkehrungen alle Hände voll zu tun. Auch der wegen seiner literarisch feinen Klinge beliebte und sehr bekannte, jedoch vom Familienleben gestresste Zeitungsreporter Fredrik Gransjö vom "Strängnäs Dagblad" mit seiner Voluntärin Emilia Gibbons sind vollauf beschäftigt eine weitere „Hammer-Reportage“ zu erarbeiten. Er liebt zwar eher schwierige Recherchen, wie zum Beispiel Morde, doch die kommen in diesem beschaulichen Fleckchen Erde höchst selten vor und so stürzen auch sie sich auf das Festival.

Alles könnte ganz entspannt und fröhlich verlaufen, doch aus dem nahe liegenden Gefängnis gelingt einem gefürchteten Schwerverbrecher die Flucht. Kurz darauf wird die Nachbarstadt Mariefred von einem brutalen und blutigen Banküberfall erschüttert, mittels eines überfallenen Geldtransporters die Autobahn lahm gelegt, eine Polizistin entführt und ein sehr bekannter deutscher Jazzmusiker nebst Freundin niedergeschossen.

Sollte es etwa einen Zusammenhang zwischen all den Verbrechen geben? Polizei wie Journalisten stehen vor vielen Rätseln ...

Das ist schon ein ziemliches Tohuwabohu, das uns Lars Rambe da in Romanform vorsetzt: Das Buch ist von Anfang an ziemlich chaotisch aufgebaut, die Enden der einzelnen Kapitel und Unterteilungen hat der in Nairobi lebende Autor mit merkwürdigen "Spannungstreibern" versehen (die aber leider ihre Wirkung völlig verfehlen) und ständig beschleicht einen das Gefühl, so etwas schon mindestens einmal woanders gelesen zu haben.

Obwohl in diesem Kriminalroman teilweise mehr Action als in einem Bruce-Willis-Film eingebaut ist, braucht dieser langatmige Plot viel zu lange, um wirklich Fahrt aufzunehmen. Erst nachdem man sich durch fast 300 Seiten (von 390) durchgeackert hat, kommt so etwas wie leichte Spannung auf.

Für meinen Geschmack sind auch viel zu viele Protagonisten in zu vielen Neben- und Haupthandlungssträngen involviert, die auch zeitlich zu stark variieren. Das sich daraus ergebende Personen-, Namens- und Handlungswirrwarr ist kaum zu entschlüsseln, denn egal ob entflohener polnischer Strafgefangener, deutscher Jazzmusiker, schwedische Bankangestellte oder Plattenmogul: Jeder kennt jeden, jeder hatte mal was mit jedem und jeder und im Endeffekt hat jeder mit jedem noch eine, meist tödliche Rechnung offen. Das klingt nicht nur an den Haaren herbeigezogen, es wirkt leider auch so!

Fazit: Lars Rambe setzt uns mit dem Solo für den Tod schon einen äußerst merkwürdigen, schwachen Kriminalroman vor, verwirrend und sehr selten unterhaltsam. Das alles zusammen zeugt weder von Einfallsreichtum noch von schriftstellerischem Können. Alles in allem erinnert diese spannungsarme Krimikost an einen billigen Groschenroman.

Wolfgang Gonsch

1 bis 2 von 5
1 bis 2 Sterne


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© 2012 Wolfgang Gonsch, Harald Kloth
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