Terra 2014 wird vom Mechanomutant beherrscht. Raumschiffe bringen das schwarze Virus, das alle Infizierten zu einer breiigen Masse werden lässt, in alle Winkel des Universums. Die vier John Difool sind inzwischen auf den Asteroiden Tortuga gestoßen. Dort sollen sich 30.000 Kriegsschiffe und 100.000 Piraten befinden. So liegen die Hoffnungen (wieder einmal) bei John Difool. Doch welcher der vier John´s wird aus Liebe zu Louz es mit der Kannibalen-Übermacht aufnehmen?
Der Verlag Splitter präsentiert auch den zweiten Teil in einem schönen 48seitigen Hardcover-Band. Die Panelstruktur bleibt durchgängig konventionell. Obwohl Raumschlachten, Asteroiden oder riesige Strukturen gerade dazu einladen würden, finden sich leider keine ganzseitigen Panels. Nichtsdestotrotz: Die Zeichnungen sind sehr schön detailliert ausgearbeitet. Licht- und Schatteneffekte sind meisterhaft umgesetzt. Vom künstlerischen her originell und überdurchschnittlich gezeichnet, ist dieser Band der Incal-Reihe mehr als würdig, der Zeichner José Ladrönn ist ein Meister seines Fachs.
Leider ist das Szenario von Alejandro Jodorowsky denkbar uninspiriert. Die innere Geschlossenheit der Incal-Reihe oder auch der Meta-Barone wird nie erreicht. Auch einige (völlig unnötige) Geschmacklosigkeiten machen die Story nicht besser sondern schlechter. Für die Hauptfigur des John Difool (z. B. Guru und Engel gleich vierfach) ist es zudem schwer Sympahtie zu empfinden - ein echtes Manko.
Fazit: Ladrönn ist ein fantastischer Comic-Zeichner, mit diesem Band beweist er dies eindringlich. Jodorowsky hingegen legt hier eine seiner schwächsten Comic-Schöpfungen vor. Obwohl ihm alle Zutaten des Incal-Universums zur Verfügung standen, braucht er (teils häßliche) Plattheiten um die Story voranzubringen. Nur für Fans empfehlenswert.
Bonus: Als außergewöhnlich schönes Extra liegt dem Band ein in Kunststoffecken eingehängter Kunstdruck bei. Das Motiv ist eine Coverillustration der Serie Incal/John Difool. Spitze!
Harald Kloth
3 von 5
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© 2011 Harald Kloth
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