Der Stadtplanet Megalex. Das "Fest der Erneuerung" läutet ein grausames Ritual ein: Mit Vollendung des vierzigsten Lebensjahres werden Millionen von Menschen durch eine Explosion getötet. Diesem "Fest" wohnt nicht nur die dekadente Bevölkerung bei, sondern auch die böse Königin Marea und Prinzessin Kavatah. Gleichzeitig legen metallische "Störche" ein Protobaby in jedes Heim, das einen Bürger verloren hat um den Verlust zu ersetzen.
Die "Anhänger des biologischen Lebens" wollen diesen Tag nutzen, um die Königsfamilie zu töten und die Gesetze zu verändern. Baruka, Panai, Adama, Ram und Dibber-Amar müssen eine halbe Stunde den Atem anhalten, um durch den blutgetränkten Hauptkanal zu tauchen und die Aristokratie zu überraschen.
Doch niemand weiß, dass Chadday und Cabot seit tausenden von Jahren darauf warten einen neuen Geomessias zu erschaffen. Sie ermöglichen den Überfall um ihn gleichzeitig zu verraten. So glauben sie ihren meisterlichen Plan zu verwirklichen.
Im Vergleich zu Band 1: Die Anomalie und Band 2: Der missgestaltete Engel fällt sofort auf, dass der computergenerierte, hyperrealistische Zeichenstil leider nicht beibehalten wurde. Das ist äußerst schade, weil gerade dies das hervorstechende, positive Merkmal der Vorgängerbände ist. Natürlich ist Frederic Beltran trotzdem ein hervorragender Zeichner und Kolorist. Seine Bilder schwelgen zwischen futuristischen Stadtansichten, brutaler Gewalt, naiver Romantik und erotischen Darstellungen (zumeist vollbusige Frauen) auf sehr hohem zeichnerischen Niveau. Schön: Immer wieder dehnen sich die Panels auch über den ganzen Seitenhintergrund aus.
Alexandro Jodorowsky vermischt in noch stärkerem Maße als in den beiden Vorgängerbänden Science Fiction und Fantasy-Elemente mit Mystik und naiver Religion. Insgesamt eine recht bizarre Mischung unterschiedlichster Einflüsse und Ideen. Oft ist das brutale Aufeinanderprallen von Technik und Natur sein Thema.
Fazit: Zeichnerisch fällt dieser dritte Band leider klar zurück. Zu groß war die Erwartungshaltung an den Stil der Vorgängerbände. Spannungstechnisch kann die Geschichte leider auch nicht überzeugen. Jodorowsky plündert die Pop- und Filmkultur ebenso wie Religionen, nur wirklich neu oder gar überraschend ist das alles nicht. Fans der Reihe Megalex sollten aber einen Blick riskieren. Schon allein um zu wissen, wie es mit dem sympatischen Hühnen Ram und der drallen Adama weitergeht.
Harald Kloth
3 von 5
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