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Original: Mr. Untouchable
Produktion: 2007
In den 1970er Jahren stieg Leroy "Nicky" Barnes vom drogenabhängigen Junkie, zum Dealer und schließlich zum "Schwarzen Paten von New York" auf. Als Kopf des damaligen Heroinhandels im "Big Apple" besaß er die Macht, der Polizei offen zu trotzen und dafür lange Zeit nicht belangt zu werden.
„Das Gefängnis macht Verbrecher“ - auf Barnes trifft diese alte Weisheit in exemplarischer Weise zu. Denn erst dort konnte er Kontakte zur Mafia und dem Organisierten Verbrechen knüpfen. Dies sollte die Grundlage seines späteren "Aufstiegs" vom Dealer zum Drogenpaten maßgeblich fördern. Wie ein Firmenchef führte er eine kleine, hochkriminelle Gruppe, den sogenannten "Siebener-Rat". Durch die Kontrolle des Drogenhandels erwirtschaftete die Bande geschätzte 72 Millionen Dollar Jahreseinnahmen. Der intelligente, aber auch verschwenderische Barnes protzte mit seinem Reichtum und Luxus - ein offener Affront für die New Yorker Strafverfolgungsbehörden.
Daß das "New York Times Magazine" im Juni 1977 über Barnes berichtete und dieser in betont lässiger Weise auf dem Cover posierte, brachte das Faß schließlich zum Überlaufen. Der damalige US-Präsidet Jimmy Carter forderte seine Verhaftung, was 1978 schließlich auch geschah.
Nach 21 Jahren Haft "erkaufte" sich Barnes schließlich seine Freilassung ...
Der Dokumentarfilmer Marc Levin konnte für diese Filmbiografie, sowohl den in Freiheit lebenden Barnes, als auch seine ehemaligen Kumpane, zu sehr offenen Gespärchen vor die Kamera bewegen. Die Interviews und alte Originalaufnahmen zeichnen ein überzeugend realistisches Bild der damaligen New Yorker Drogenszene. Die Person des Leroy "Nicky Barnes" ist intelligent und schillernd. Mit Erstaunen erfährt man zum Beispiel seine Bewunderung für den Philosophen Niccoló Machiavelli, dessen Ideen er sich zum (kruden) Vorbild nahm.
Im 2007 gedrehten Spielfilm American Gangster mit Denzel Washington als Frank Lucas (Regie: Ridley Scott) verkörperte Cuba Gooding junior den Nicky Barnes.
Fazit: Eine überzeugende und interessante Filmbiographie, für Krimi-Fans sehr empfehlenswert.
Harald Kloth
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© 2011 Harald Kloth
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