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Genießen Sie ungetrübtes Lesevergnügen mit einem wahrhaft vulkanischem Potpourri über eine der faszinierendste Städte der Welt - Neapel. Dass dieser erste Schmelztiegel der Welt (die Stadt wurde von Iberern gegründet, von Italern überfallen und den Griechen besetzt) aber mehr zu bieten hat als Mafia, Vesuv oder Verkehrschaos weiß dieser Band von der ersten Seite an zu vermitteln.
Gottlob beschränkt sich dieser kunsthistorische und sehr amüsante Reiseführer nicht nur auf das obligatorische Goethe-Zitat und die Entdeckung der Blauen Grotte; der Autor lässt Intellektuelle wie Nietzsche durch Tassos Orangenhaine wandeln, Revolutionäre wie Gorki ihre Umstürze planen, große Geister wie Turgenjew, Neruda, Grillparzer oder D. H. Lawrence zu Wort kommen und Dichtern wie Jacques Fersen und Norman Douglas die Lust an tiberianischen Ausschweifungen entdecken; diese Küstenlandschaften haben wieder Dichter und Denker aller Herren Länder inspiriert.
Doch was fasziniert uns so an dieser Metropole der Spontanität, von der Stendhal meint sie wäre die einzig wahre Hauptstadt Italiens, die tagtäglich im Verkehrschaos versinkt und am Smog zu ersticken droht, die nachweislich das wenigste Grün aller großen Städte Europas besitzt und in der Mütter die Kinderwägen durch einen kostenpflichtigen Privatpark schieben müssen um vielleicht so etwas wie Frischluft erhaschen zu können? Wir wissen es alle nicht und genau das ist das Bemerkenswerte daran!
Diese literarische Entdeckungsreise zwischen Neapel, Sorrent, Amalfi und Capri ist eine grandiose Hommage an eine einzigartige Metropole in der nichts nach Plan zu laufen scheint aber alles nach Kreativität und Spontanität geht und daher alles irgendwann und irgendwie funktionieren könnte.
Der Autor versteht es kenntnisreich, reflektiert und humorvoll durch die Landschaft zu führen; er würzt punktgenau mit zahlreichen Anekdoten und kleinen literarischen Perlen. So hebt sich dieses Buch wunderbar von der oft viel zu trivialen und romantisierenden Konkurrenz ab.
© 2004 Wolfgang Gonsch, Harald Kloth
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