R. L. Stine: Teuflische Freundin Du entkommst ihr nicht; Loewe-Verlag Bindlach 2009; 156 Seiten; ISBN: 978-3-7856-6636-0
Becka lebt sich gut an der Waynesbridge Highschool ein. Sie findet schnell eine Freundin. Und kommt auch wieder mit ihren Ex-Freunden Eric und Bill zusammen. Doch dann der Schock: Honey, die teuflische Freundin von Becka, ist aus der Psychiatrie entkommen. Kann ein Blutbad verhindert werden?
Dies ist ein Band aus der Fear-Street-Reihe. Der Horror tritt hier in den Hintergrund; im Vordergrund steht der Psycho-Thriller. Stalking und falsche Freundschaft sind das zentrale Thema.
Inhaltlich folgt die Handlung dem Schema, wie es der Leser von R. L. Stine kennt. Die Geschichte spielt in einer typischen US-amerikanischen Kleinstadt, die in der Nähe der fiktiven Stadt Shadyside liegt. Jugendliche im Highschool-Alter sind die Handelnden; ein paar Erwachsene kommen am Rande ergänzend hinzu.
Die Ereignisse spielen an vertrauten Orten, wie zuhause, der Schule, dem Kino oder dem Arbeitsplatz. Peu-a-peu schaukelt sich das Geschehen bis zum dramatischen und unerwarteten Ende hoch.
Was ist von dem Buch zu halten? Auf den ersten Blick ist es ein typisches R. L. Stine-Buch, morbide und düster. Schaut man (als Erwachsener) etwas genauer hin, gewinnt es eine ungeahnte Aktualität. Sachen wie Liebeskummer und Eifersucht hat bestimmt jeder von uns schon einmal erleben.
Glaubt man aber der Berichterstattung in der Tagespresse, hat das Internetzeitalter zu einer Verrohung der Sitten auch unter Jugendlichen geführt. Mobbing, Stalking und üble Nachrede seien hier als Beispiele genannt. In dieser Hinsicht ist R. L. Stine seiner Zeit weit voraus.
Das englischsprachige Original stamtm aus dem Jahre 1997. Zu dieser Zeit war das Internet noch nicht so weit verbreitet wie heute. Stine kann es sich daher einfach machen, eine analoge Welt zu beschreiben, und auf digitale Errungenschaften wie Mobiltelefone und Internet zu verzichten. Der guten Lesbarkeit tut dies aber keinen Abbruch. Im Gegenteil. Es fällt eher leichter, sich in die Ereignisse hineinzuversetzten.