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Christian Endres: Sherlock Holmes und die tanzenden Drachen; Atlantis - Verlag Stolberg 2015; 359 Seiten; ISBN: 978-3-86402-220-3
Der beratende Ermittler Sherlock Holmes und sein Chronist Dr. Watson haben einen neuen Auftrag, sprich: Fall. Sie sollen das legendäre Schwert Excalinur finden. Es wurde aus dem Britischen Museum gestohlen.
Der Leser merkt es schnell: In diesem Buch ist alles anders als sonst. Prof. James Moriarty ist der Premierminister. Drachen bilden die königliche Luftwaffe und Trolle helfen beim Bau der U-Bahn. Jack the Ripper und seine Nachahmer begehen Meuchelmorde an Elfendamen.
Das Buch ist eine Mischung aus Kriminalroman, Alternativwelt- und Liebesgeschichte sowie Kriegsdrama. Endres greift dabei auf die Erzählformen des Krimis, Märchens, der Phantastik und des Essay über die soziale Frage im London des ausgehenden 19. Jahrhunderts zurück.
Auch Querverweise auf die Literaturwelt der damaligen Zeit sind vorhanden. Oscar Wilde kommt mehrfach als handelnde Person vor, Sir Arthur Conan Doyle wird zumindest angesprochen.
Im Laufe der Handlung gibt es diverse Nebenstränge, die gut und gerne hätten weggelassen können - sie tragen nichts zum Fortgang bei. Die Handlung wird eher episodenhaft erzählt, so, als seien anfangs mehrere Kurzgeschichten zu einer gemeinsamen Handlung zusammengefügt worden. Die Figuren des Sherlock Holmes`schen Kosmos (Inspektor Lestrade, Mrs. Hudson, Watson, die Baker Street Irregulars, Mycroft Holmes) sind zwar alle in die Handlung integriert; die einzelnen "Episoden" erfahren aber keine Lösung / Aufklärung. Am Ende des Buches steht das spannende Abenteuer im Vordergrund.
Endres lebt und arbeitet als freiberuflicher Journalist, Autor und Schriftsteller in der Nähe von Würzburg. Dies hier ist nicht seine erste Sherlock-Holmes-Pastiche.
