Michael Klonowsky: Der fehlende Hoden des Führers Vermischte Essais; Karolinger Verlag Wien / Leipzig 2019; 235 Seiten; ISBN: 978-3-85418-193-4
Fehlte dem Führer ein Hoden? Spekulationen darüber gab es schon im Dritten Reich. Aber auch die Bild-Zeitung beschäftigte sich mit einer Schlagzeile auf der Titelseite damit.
Die inhaltliche Spannbreite der hier versammelten Essays umfaßt die Dekadenz eines Michel Houellebecq genau wie die Frage, ob Bach Antisemit war, die Linksradikalität eines Richard Wagner und ein Lob auf die Selbstironie.
Klonowsky wurde 1962 in Schlema im Erzgebirge geboren, lebte aber bis zum Mauerfall in Ostberlin, wo er seit 1990 als Journalist arbeitete. 1992 - 2016 war er Redakteur, Textchef und Ressortleiter beim Focus in München. Mit einer israelischen Pianistin verheiratet, arbeitet er seitdem als politischer Berater und Publizist.
Der Autor beschäftigt sich hier mit tagesaktuellen und kulturgeschichtlichen Themen. Teils in lockerem Plauderton, teils im Vortragsstil geschrieben, bleibt schon die Frage: Was möchte uns der Autor damit sagen? Einen Beitrag zum Zeitgeist liefern? Einen Beitrag zum (konservativen?) politischen Diskurs liefern? In vielen Punkten bleiben die Texte schwammig, so daß die <Frage bleibt, ob das Buch mehr ist als ein reißerischer Titel.