Dirk Boll (Hrsg.) August Deusser; Hatje Contz Verlag Berlin 2019; 232 Seiten; ISBN: 978-3-7757-4612-0
Deusser (1870 - 1942) absolvierte zuerst eine Lehre als Dekorationsmaler und studierte dann an der Kunstakademie Düsseldorf. Dort war er auch 1917 - 1924 außerordentlicher Professor für Historienmalerei.
Deusser war nicht nur Künstler, Maler und Kunstpolitiker. Kunsthistorikern gilt er auch als "Wegbereiter der aufkeimenden Moderne im Rheinland". Von der französischen Avantgarde begeistert, setzte er sich "als Begründer sezessionistischer Künstlervereinigungen für die Erneuerung der Malerei in Deutschland ein". So sorgten beispielsweise die Ausstellungen des Düsseldorfer Künstlerbundes für Furore.
Die Ausstellung "August Deusser 1870 - 1942 Kunst für immer - und immer nur Kunst!" ist im Sommer 2020 im Museum Goch zu sehen. Dies hier ist der dazugehörige Ausstellungskatalog. Er "widmet sich Deussers künstlerischer Entwicklung, insbesondere der für ihn bedeutsamen Jahre 1908 - 1912", wie die Inhaltsangabe berichtet.
Motive wie Pferd und Reiter sowie die realistische Landschaftsmalerei spielen dabei eine besondere Rolle.
Die Kuratoren zaubern hier einen Künstler aus dem Zylinder, der in der breiten Öffentlichkeit faktisch vergessen ist.
Der Begriff Ausstellungskatalog ist für den zufälligen Ausstellungsbesucher etwas irreführend. Hier werden nicht die ausgestellten Bilder erklärt.
Auch wenn zahlreiche Deusser`sche Werke gezeigt werden, steht die kunsthistorisch-kunstwissenschaftliche Betrachtung im Vordergrund. Kunstliebhaber stehen somit eindeutig als Zielgruppe der Publikation fest - der interessierte Laie ist hoffnungslos damit überfordert.