Es ist: 15-12-2020, 17:19
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Notaufnahme - Untersuchungen und Verfahren
Beitrag #1 |

Notaufnahme - Untersuchungen und Verfahren
Sanyasala,

ich habe Probleme mit einer Szene, was den fachlichen Hintergrund angeht. Ich habe zwar viel im Internet recherchiert, aber nicht alle Details zu meiner Zufriedenheit herausbekommen und verifizieren können. Eure fachliche Kompetenz könnte mich jetzt vor einem Rechercheanruf bei einem Krankenhaus meiner Wahl bewahren Icon_ugly

Es geht um folgende Situation:
Einen Tag vor Vollmond, kurz nach neun Uhr abends in der Notaufnahme eines städtischen Krankenhauses in England. Eine Achtzehnjährige kommt alleine, sie verlangt, eingesperrt zu werden und behauptet, sich in der folgenden Nacht in einen Werwolf zu verwandeln. Sie hat eine Panikattacke, dabei habe ich die Symptome der geweiteten Pupillen, des Schwitzens, der nur bedingten Ansprechbarkeit und des Zitterns hervorgehoben. Eine Jungärztin unter Zeitdruck (das Wartezimmer ist voll und einige Wartenden drohen über das Vier-Stunden-Limit zu kommen) nimmt sich ihrer an.
- Ich habe das ganze in der Major Injury Unit eingeordnet, da ich gelesen habe, dass dort auch die Alkoholleichen drin sind und bei den Symptomen des Mädchens der erste Verdacht Drogen sein sollen. Klingt das realistisch?
- Ich habe die Krankenschwester, die das Mädchen beruhigend auf der Liege hält, "dissoziativer Zustand, Panik" in den Mund gelegt, bin mir aber nicht sicher, ob das a) richtig/realistisch und b) üblich ist, dass das so mitgeteilt wird.
- Im weiteren Verfahren macht die Jungärztin keinen Drogentest, bekommt auch durch Reden nicht heraus, was sie für Drogen genommen hat. Sie nimmt an, dass es eine Vergiftung mit LSD oder einem anderen Psychedelikum ist und das Mädchen einen Horrortrip erlebt, da es fortwährend behauptet, sich in einen Werwolf zu verwandeln. Ich habe gelesen, dass ein Drogentest häufig aus Zeitgründen nicht gemacht wird. Sie macht eine körperliche Untersuchung (findet aber keine Verletzungen) und redet auf das Mädchen ein, um es zu beruhigen und Informationen herauszubekommen. Durch den Personalausweis kennt sie aber schon den Namen, das Alter und so weiter, und bekommt keine richtige Antwort auf die Fragen nach dem genommenen Stoff. Ist der Fall "klar" genug, als dass das so realistisch wäre?
- Da sich das Mädchen nicht beruhigen lässt, spritzt sie eine Dosis Diazepam. Ich habe gelesen, dass das auch in oraler Form verabreicht werden kann. Ist das von Arzt zu Arzt bzw. Krankenhaus zu Krankenhaus unterschiedlich? Oder wird da an bestimmten Punkten im Fall entschieden?
- Da das Mädchen Personalausweis und Handy dabei hat, ruft die Schwester mit dem Handy die Mutter an. Ich habe leider nichts dazu gefunden, ob die das dürfen oder wie es üblich wäre, die Eltern zu verständigen. Es wäre sehr hilfreich, wenn jemand etwas zu dem Punkt wüsste.
- Die verständigte Mutter, die ins Krankenhaus kommt, verhält sich etwas merkwürdig, daher entschließt die Ärztin sich dazu, das Mädchen über Nacht dazubehalten, damit am Morgen nach dem Horrortrip eine psychische Untersuchung (durch einen anderen Arzt) gemacht werden kann und falls da etwas faul ist (die Kleine zum Beispiel doch öfter Drogen nimmt oder es aus Gründen einer schlechten psychologischen Verfassung getan hat und die Mutter das weiß/toleriert oder whatever), eine weitere Behandlung angegangen werden kann. Ist das ein Verfahren, das die Jungärzte so anwenden können/würden? Klingt das realistisch oder doch zu konstruiert? Und auf welche Station würde sie verlegt werden? Die psychiatrische Abteilung des Krankenhauses oder eine "normale" Station?

Ich wäre unheimlich dankbar, falls mir jemand dazu etwas schreiben könnte. Das Verfahren in deutschen Krankenhäusern wird bei der Behandlung selbst vielleicht nicht so anders sein, dass auch da jede Information helfen würde. Wenn noch mehr Informationen erforderlich sind, um da eine fachliche Antwort zu geben, reiche ich natürlich auch gerne nach. Die Szene ist nämlich theoretisch schon geschrieben, nur bin ich mir sehr unsicher, ob das so realistisch ist.

Lieben Gruß,
Trinity

"Unmöglich? Du selbst bist doch die Fürstin des Unmöglichen. Du hast mir das Leben geschenkt und es dann zur Hölle gemacht. Zwei Väter hast Du mir gegeben, und beide mir entrissen. Unter Schmerzen mich geboren und zu Schmerzen mich verdammt. Nun spreche ich zu Dir aus dem Grabe, zu dem Du mir die Welt geschaffen hast: Ich bin Deine Tochter - und Dein Tod."
- aus Bastard -

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Beitrag #2 |

RE: Notaufnahme - Untersuchungen und Verfahren
Hallo Trin,

- Ich habe das ganze in der Major Injury Unit eingeordnet, da ich gelesen habe, dass dort auch die Alkoholleichen drin sind und bei den Symptomen des Mädchens der erste Verdacht Drogen sein sollen. Klingt das realistisch?
=> Ja, schon.

- Ich habe die Krankenschwester, die das Mädchen beruhigend auf der Liege hält, "dissoziativer Zustand, Panik" in den Mund gelegt, bin mir aber nicht sicher, ob das a) richtig/realistisch und b) üblich ist, dass das so mitgeteilt wird.
=> von einer Krankenschwester bestimmt nicht. Uns ist es verboten Diagnosen zu stellen, für die es Ärzte gibt, wir dürfen nur Pflegediagnosen erstellen, die sich sozusagen auf den Stationären Aufenthalt bezogen sind. Diese Diagnosen richten sich an "Pflegemaßnahmen", also an das, was der Patient braucht, während er auf der Station ist. Solche Diagnosen können auf einer Psychiatrie auch psychisch sein. Allerdings eher als Ausdruck von Gefühlen (Z.b Diagnose: Hoffnungslosigkeit) und nicht als "Krankheit". Solche Dinge teilt der Arzt mit. Bei einer bei einer Notaufnahme (außer es ist direkt eines Psychiatrie) vermute ich nicht, dass so schnell ein Psychiater oder Psychologe zu gegen ist, der auf die schnelle diese "Diagnose" stellen würde. "Dissoziativer Zustand, Panik" ist dass eine Diagnose, die du herausgefunden hast für die Amis? Die Arbeiten ja nach einem anderen Buch, als wir es hier tun. Wir, bzw. die Ärzte großteils in Europa arbeiten - soweit ich weiß - nach dem ICD 10. Nach diesem hättest du folgende Diagnosen zur Verfügung. Die Amis nutzen mehr das hier, glaub ich. Wie lässt du das denn die Krankenschwester sagen? Ruscht ihr das raus oder sagt sie es, als wäre es ihr Job, denn da würd ich dann eher abraten. Von so etwas (Ärzte-Diagnosen) wird uns ganz klar abgeraten. Wir sind die, die beruhigen, die versuchen einen runter zu holen. Die Fremd- und Selbstgefährdung einschätzen. Die notfalls reagieren. Ansonst wird gewartet bis der Arzt kommt. Du hast eine Ärztin, die noch nicht lang vom Fach ist und ich nehme an ohne psychiatrische Zusatzbildung? Keine Ahnung, was der einfallen würde. Vermutlich "Ich ziehe einen Kollegen hinzu". Wenn die Patientin kooperativ ist, dann das übliche Verfahren wie "Was haben sie, wann hat das angefangen, Vorgeschichte, Motorische- und Neurologische Übungen um zu kucken, was da ist, etc. Je nach Zustand des Patienten.

- Im weiteren Verfahren macht die Jungärztin keinen Drogentest, bekommt auch durch Reden nicht heraus, was sie für Drogen genommen hat. Sie nimmt an, dass es eine Vergiftung mit LSD oder einem anderen Psychedelikum ist und das Mädchen einen Horrortrip erlebt, da es fortwährend behauptet, sich in einen Werwolf zu verwandeln. Ich habe gelesen, dass ein Drogentest häufig aus Zeitgründen nicht gemacht wird. Sie macht eine körperliche Untersuchung (findet aber keine Verletzungen) und redet auf das Mädchen ein, um es zu beruhigen und Informationen herauszubekommen. Durch den Personalausweis kennt sie aber schon den Namen, das Alter und so weiter, und bekommt keine richtige Antwort auf die Fragen nach dem genommenen Stoff. Ist der Fall "klar" genug, als dass das so realistisch wäre?
=> Zumindest eine logische Schlussfolgerung. In wie weit das real sein könnte, kann ich dir natürlich nicht sagen - ich bin auch nur Psychiatrische Schwester in Ausbildung, und versuche mir das zusammenzudenken. Das mit dem Drogentest wird natürlich dann im Stationären Setting gemacht und dass deine Prota. dort bleiben wird, oder auf eine Psychiatrische Station kommt, würde ich jetzt nicht bezweifeln. Besonders wenn sie so extrem geistesabwesend (?), bzw. psychotisch ist.

- Da sich das Mädchen nicht beruhigen lässt, spritzt sie eine Dosis Diazepam. Ich habe gelesen, dass das auch in oraler Form verabreicht werden kann. Ist das von Arzt zu Arzt bzw. Krankenhaus zu Krankenhaus unterschiedlich? Oder wird da an bestimmten Punkten im Fall entschieden?
=> Okay, sie wirkt aber auch ein bisschen abwesend oder wie jetzt genau. Oder sagt sie zur zu den Drogen nichts und ansonst redet sie mehr? Diazepam, ja? Hmmm, ... da kenn ich mich noch zu wenig aus. Es ist allerdings ein Benzo - wenn dein Port. das länger bekommt, gibt es ziemlich sicher Entzugserscheinungen, bzw. eine Abhängigkeit. Soweit ich weiß ist Diazepam für akute Angstzustände und wird maximal ein paar Wochen gegeben. Ob die auf der Notfall genau das haben oder was anderes, kann ich dir leider nicht verlässlich beantworten. Kann auch sein, dass die was anderes haben und der Port das "Diazepam" auf der Station bekommt.

- Da das Mädchen Personalausweis und Handy dabei hat, ruft die Schwester mit dem Handy die Mutter an. Ich habe leider nichts dazu gefunden, ob die das dürfen oder wie es üblich wäre, die Eltern zu verständigen. Es wäre sehr hilfreich, wenn jemand etwas zu dem Punkt wüsste.
=> boah ... gute Frage. Also mal von hinten aufgezäumt: wie ist denn der Prot. jetzt drauf? Die Schwester sollte in jedem Fall nachfragen, bevor sie Privatsachen anpackt, so viel ist klar. Wenn keine Antwort kommt ist das eine Zwickmühle, in dem Fall riskieren oder die Polizei verständigen, dass sie Kontakt mit den Eltern aufnehmen. Ansonst und mit Erlaubnis kann man das durchaus so machen. Ich kenne leider keinen auf der Notfall, der dir das genau beantworten könnte.

- Die verständigte Mutter, die ins Krankenhaus kommt, verhält sich etwas merkwürdig, daher entschließt die Ärztin sich dazu, das Mädchen über Nacht dazubehalten, damit am Morgen nach dem Horrortrip eine psychische Untersuchung (durch einen anderen Arzt) gemacht werden kann und falls da etwas faul ist (die Kleine zum Beispiel doch öfter Drogen nimmt oder es aus Gründen einer schlechten psychologischen Verfassung getan hat und die Mutter das weiß/toleriert oder whatever), eine weitere Behandlung angegangen werden kann. Ist das ein Verfahren, das die Jungärzte so anwenden können/würden? Klingt das realistisch oder doch zu konstruiert? Und auf welche Station würde sie verlegt werden? Die psychiatrische Abteilung des Krankenhauses oder eine "normale" Station?
=> Ich frag lieber noch einmal wie kooperativ der Prot. ist? Ich würde den Patient definitiv auf der Psychiatrischen sehen, sofern keine gesundheitlichen Bedenken da sind. Dass das Mädchen da bleibt in diesem Zustand, dass ist eigentlich fix. Jemand der - aus Sicht der Ärzte - so hoch psychotisch ist, vielleicht sogar als Selbstgefährdend eingestuft wird, geht nicht mehr auf die Straße.

So viel mehr kann ich dir leider nicht sagen! Icon_smile

Liebe Grüße,
Sternchen

"Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht."
Vaclav Havel
Viele kleine Sternschnuppen

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Beitrag #3 |

RE: Notaufnahme - Untersuchungen und Verfahren
Sanya,

so eine schnelle, ausführliche Antwort, danke!

(08-09-2013, 16:21)Sternchen schrieb: => von einer Krankenschwester bestimmt nicht. Uns ist es verboten Diagnosen zu stellen, für die es Ärzte gibt, wir dürfen nur Pflegediagnosen erstellen, die sich sozusagen auf den Stationären Aufenthalt bezogen sind. Solche Dinge teilt der Arzt mit. Bei einer bei einer Notaufnahme (außer es ist direkt eines Psychiatrie) vermute ich nicht, dass so schnell ein Psychiater oder Psychologe zu gegen ist, der auf die schnelle diese "Diagnose" stellen würde. "Dissoziativer Zustand, Panik" ist dass eine Diagnose, die du herausgefunden hast für die Amis?[...]Wie lässt du das denn die Krankenschwester sagen? Ruscht ihr das raus oder sagt sie es, als wäre es ihr Job, denn da würd ich dann eher abraten.
Das "Wie" hätte ich vielleicht genauer definieren sollen. Geschrieben wird aus der Sicht der Ärztin und als diese den Raum betrifft, sieht sie das panische Mädel und die Schwester, die versucht, es zu beruhigen. Auf die Frage, was los ist, kommt:
„Hazel Millstone, gerade achtzehn Jahre alt geworden.“ Die Schwester [hatte schon das Handy in der Hand gezeigt,] wies auf einen Personalausweis, der auf der Liege lag. „Dissoziativer Zustand, Panik. Ich sehe, ob ich die Eltern erreichen kann.“
Ich dachte es mir quasi als Begriffsbündelung der Symptome, damit die Ärztin damit gleich weiterarbeiten kann, weil das Mädchen quasi nicht ansprechbar ist und nur ständig wiederholt, dass sie eingesperrt werden will und dass sie niemanden verletzten will, sich verwandeln wird, und so weiter. Im Endeffekt - aus Autorensicht gesagt - ist sie in einer schlimmen Panikattacke, deren Symptome mit den Worten eben wirken, als hätte sie Psychedelika genommen. Der Link sieht dahingehend sehr gut aus - und passt auch, da es sich nicht in den USA, sondern in England abspielt -, wenn du mir raten würdest, die Schwester tatsächlich etwas Derartiges sagen zu lassen. Ansonsten würde ich das vermutlich darauf beschränken, dass sie sagt, dass das Mädchen panisch in die Notaufnahme gerannt kam und nur dieses wirre Zeug redet. Danke aber auf jeden Fall auch für diesen "Katalog"!

Zitat:Du hast eine Ärztin, die noch nicht lang vom Fach ist und ich nehme an ohne psychiatrische Zusatzbildung? Keine Ahnung, was der einfallen würde. Vermutlich "Ich ziehe einen Kollegen hinzu". Wenn die Patientin kooperativ ist, dann das übliche Verfahren wie "Was haben sie, wann hat das angefangen, Vorgeschichte, Motorische- und Neurologische Übungen um zu kucken, was da ist, etc. Je nach Zustand des Patienten.
Ich hätte nicht gedacht, dass die psychiatrische Ausbildung da so sehr reinspielt. Ich hatte gelesen, dass man von solchen Horrortrips irgendwann runterkommt (die also ausklingen), man im Zweifelsfalle Diazepam bekommt und man solange unter Aufsicht steht, damit nichts passiert. Aber gut, dass du mich da belehren kannst Icon_smile Wäre es dann vielleicht ratsam, die Ärztin reagieren zu lassen, indem sie den Drogenrausch anhand der Symptome diagnostiziert, ihr (nachdem die sonstige Beruhigung nicht funktioniert) das Mittel verabreicht und dann rasch an den Kollegen auf der Station übergibt, damit die dann weitermachen?

- Im weiteren Verfahren macht die Jungärztin keinen Drogentest, bekommt auch durch Reden nicht heraus, was sie für Drogen genommen hat. Sie nimmt an, dass es eine Vergiftung mit LSD oder einem anderen Psychedelikum ist und das Mädchen einen Horrortrip erlebt, da es fortwährend behauptet, sich in einen Werwolf zu verwandeln. Ich habe gelesen, dass ein Drogentest häufig aus Zeitgründen nicht gemacht wird. Sie macht eine körperliche Untersuchung (findet aber keine Verletzungen) und redet auf das Mädchen ein, um es zu beruhigen und Informationen herauszubekommen. Durch den Personalausweis kennt sie aber schon den Namen, das Alter und so weiter, und bekommt keine richtige Antwort auf die Fragen nach dem genommenen Stoff. Ist der Fall "klar" genug, als dass das so realistisch wäre?
Zitat:=> Zumindest eine logische Schlussfolgerung. In wie weit das real sein könnte, kann ich dir natürlich nicht sagen - ich bin auch nur Psychiatrische Schwester in Ausbildung, und versuche mir das zusammenzudenken. Das mit dem Drogentest wird natürlich dann im Stationären Setting gemacht und dass deine Prota. dort bleiben wird, oder auf eine Psychiatrische Station kommt, würde ich jetzt nicht bezweifeln. Besonders wenn sie so extrem geistesabwesend (?), bzw. psychotisch ist.
Ah, okay, da wird dann also gleich Blut abgezapft? Hm, weißt du, ob es möglich ist, dass die Auswertung des Tests - weil sie dann ja ruhig gestellt ist - erst am nächsten Tag erfolgt bzw. vom behandelten Arzt/den Schwestern dem Patienten zugeordnet wird? Das Ding ist nämlich, dass ich sie bis in den frühen Morgen in einem Krankenhausbett brauche, ohne dass jemand weiß, dass sie keine Drogen genommen hatte, damit sie sich von Unbekannt erschießen lassen kann, ohne dass jemand vorher nachfragt, warum sie so seltsame Sachen behauptet hat.
Psychiatrische Station ist wohl die logischste Lösung, zumal sie ziemlich heftig reagiert und ... Ich würde es nicht geistesabwesend nennen, vielleicht einfach auch fachlicher Unkenntnis, sie versucht dringend, den Leuten das klar zu machen und kriegt wohl nur mit, dass die ihrerseits auf sie einreden und sie nicht sicher verwahren. Aber sie hockt eben nicht herum und erschrickt vor Horrorvisionen, die nicht da sind oder so etwas.

Zitat:=> Okay, sie wirkt aber auch ein bisschen abwesend oder wie jetzt genau. Oder sagt sie zur zu den Drogen nichts und ansonst redet sie mehr? Diazepam, ja? Hmmm, ... da kenn ich mich noch zu wenig aus. Es ist allerdings ein Benzo - wenn dein Port. das länger bekommt, gibt es ziemlich sicher Entzugserscheinungen, bzw. eine Abhängigkeit. Soweit ich weiß ist Diazepam für akute Angstzustände und wird maximal ein paar Wochen gegeben. Ob die auf der Notfall genau das haben oder was anderes, kann ich dir leider nicht verlässlich beantworten. Kann auch sein, dass die was anderes haben und der Port das "Diazepam" auf der Station bekommt.
Es geht mir hier nur um die einmalige Dosis, damit sie von dem vermeintlichen Trip runterkommt. Was ihr Verhalten angeht - ich glaube, ich erlaube mir einfach ein paar Zitate:
Eine Krankenschwester hielt sich bei der Patientin im Raum auf und redete mit Engelszungen auf sie ein, doch die junge Frau schien sich nicht beruhigen zu wollen. Zitternd und mit schreckgeweiteten, braunen Augen saß sie auf der Liege, während die Krankenschwester sie festhielt. Als [die Ärztin] hereinkam, wollte sie wieder auffahren.
„Helfen Sie mir!“, flehte sie mit überschlagender Stimme, Tränen liefen ihr über die Wangen.
[Krankenschwester redet beruhigend.]
„Was ist passiert?“ Die Jungärztin musterte die junge Frau, die keine sichtbaren Wunden aufwies, sie jedoch nur anstarrte und wimmerte.

[...]
„Sie müssen mir helfen“, wimmerte die Patientin und schien die Worte der Schwester gar nicht wahrzunehmen. Sie schüttelte heftig den Kopf und fuhr sich immer wieder mit den Händen durch das Gesicht, als würde sie an einer Maske reiben. Es war zwar gerötet und vor Angst verzerrt, doch hatte nicht die eingefallenen Wangen eines Junkies. „Das darf nicht passieren, darf nicht, ich kann nicht, kann nicht!“
[Ärztin versucht Beruhigung und fragt nach Drogen.]
Hazel schüttelte so heftig den Kopf, dass der dunkle Pferdeschwanz wild herumschlug. „Sperren Sie mich ein!“, schrie sie plötzlich und sah Dr. Carmichael zum ersten Mal richtig an. Der Ärztin entgingen die geweiteten Pupillen nicht, der Schweiß, der auf Hazels Haut glänzte, obwohl es nicht besonders warm war und die junge Frau nur mit Jeans und T-Shirt bekleidet war. „Sie müssen es tun, bitte, helfen Sie mir!“
„Ganz ruhig, Hazel.“ Dr. Carmichael berühte sie behutsam, was die Patientin zusammenzucken ließ.

[...]
„Sie müssen sich retten!“, sagte sie eindringlich und umklammerte Dr. Carmichaels Hand. „Sich und andere, sperren Sie mich ein!“
„Hazel, Sie haben Drogen genommen. Bald ist es vorbei, es besteht keine wirkliche Gefahr.“
„Nein!“ Die junge Frau löste ihren klammernden Griff und sank in sich zusammen. „Nein, ich meine es ernst! Sie müssen mich einsperren! Verstehen Sie denn nicht, morgen ist Vollmond! Sie dürfen nicht zulassen, dass ich Leute verletze!“


Zitat:=> boah ... gute Frage. Also mal von hinten aufgezäumt: wie ist denn der Prot. jetzt drauf? Die Schwester sollte in jedem Fall nachfragen, bevor sie Privatsachen anpackt, so viel ist klar. Wenn keine Antwort kommt ist das eine Zwickmühle, in dem Fall riskieren oder die Polizei verständigen, dass sie Kontakt mit den Eltern aufnehmen. Ansonst und mit Erlaubnis kann man das durchaus so machen. Ich kenne leider keinen auf der Notfall, der dir das genau beantworten könnte.
Hm, vertrackte Kiste. Ich glaube, da kann ich mir vielleicht eine Grauzone erlauben, weil der Leser ja nicht den ganzen Dialog mit der Krankenschwester mitbekommt und die das Handy schon in der Hand hat. Das Mädchen reagiert ja auf die Ärztin auch teils direkt, also hat sie vielleicht die Erlaubnis erteilt. Sag ich mal so Icon_ugly

Zitat:=> Ich frag lieber noch einmal wie kooperativ der Prot. ist? Ich würde den Patient definitiv auf der Psychiatrischen sehen, sofern keine gesundheitlichen Bedenken da sind. Dass das Mädchen da bleibt in diesem Zustand, dass ist eigentlich fix. Jemand der - aus Sicht der Ärzte - so hoch psychotisch ist, vielleicht sogar als Selbstgefährdend eingestuft wird, geht nicht mehr auf die Straße.
Ich hatte nur gedacht, dass sie ja am Ende der Szene ruhig wird, durch das Mittel, und die Mutter es zu Hause ins Bett hätte legen können, wo beim Aufwachen der Horrortrip eben vorbei wäre. Aber ich erkenne durchaus meinen Fehler. Die Psychiatrische dürfte eine geeignete Lösung sein, auch wenn man die wenige Erfahrung der Ärztin berücksichtigt, wird die sie wohl schnell dahin geben wollen. Danke!

Zitat:So viel mehr kann ich dir leider nicht sagen! Icon_smile
Das war doch eine ganze Menge - und dafür, dass ich überhaupt keine Ahnung hatte, erst recht. Tausend Dank dafür, Sternchen Icon_bussi

Lieben Gruß,
Trinity

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- aus Bastard -

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Beitrag #4 |

RE: Notaufnahme - Untersuchungen und Verfahren
Moin.

Vorweg: Ich habe keine Ahnung von den Abläufen, aber gleichwohl zwei Anmerkungen.

1. Wenn das in England spielt, lass sie einen Pass finden statt eines Personalausweises. Ich habe Erfahrungsberichte gehört, dass man z.B. mit einem deutschen Perso nicht weit kommt, die Offiziellen wollen einen Reisepass sehen, weil das das übliche Personaldokument dort auf der Insel ist. Mit nem Perso beißt man schonmal auf Granit... Aber das ist ja ne kulturelle Kleinigkeit.

2. Die Sache mit dem Diazepam. Laut Wiki wird es psychatrisch eingesetzt bei Angstzuständen und notfallmedizinisch bei epilleptischen Krampfanfällen. Danach sieht es hier nicht aus, daher gehe ich davon aus, dass man, bevor man den Patienten derart ruhig stellt, einen Psychater ranschafft.
Gravierender als das scheint mir aber, dass eine Kontraindikation (erneut: laut Wiki) in Alkohol-, Drogen- und Medikamentenabhängigkeit (auch in der Vergangenheit) besteht. Kein Arzt wird den Patienten bei vermuteten Substanzmissbrauch mit Diazepam ins Reich der Träume schießen, zumal eine reine Benzo-Vergiftung wohl selten ist, die Kombination mit anderen Wirkstoffen im Nervensystem aber schon sehr gefährlich ist.

Liebe Grüße!
Lehrling

PS: Auf die Trennung von Arztaufgaben und Pflegeaufgaben wird (nicht zuletzt aus rechtlichen Gründen) genau geachtet. Insofern würde ich die Schwester auch nicht unbedingt als Ärztin zweiter Klasse darstellen, die schonmal eine kleine Anamnese erhebt und die Diagnose an die behandelnde Ärztin weitergibt. Das mag sie sich alles denken und das mag sie auch aus der alltäglichen Praxis wissen, aber sie wird es nicht sagen, wenn nicht die Ärztin, die um die Kompetenz der alten, sehr erfahrenen Schwester weiß, nachfragt, um die eigene Diagnose (die sie vollständig selbst erarbeitet hat) bestätigt zu bekommen, denke ich.
PPS: In Deutschland werden, soweit ich weiß, bei Volljährigen nicht die Eltern kontaktiert...

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Beitrag #5 |

RE: Notaufnahme - Untersuchungen und Verfahren
Sanya,

Zu 1.: Danke für den Tipp, ich wäre da nicht drauf gekommen. Aber ich bin es ja auch nicht gewohnt, mich mit einem Reisepass auszuweisen.

2. Eine Panikattacke würde ich durchaus zu einem Angstzustand zählen, wenn auch (verdachtsweise) als Reaktion auf eingenommene Substanzen. Beruhigungsmittel und Alkohol ist die so eine Sache - wobei man Alkohol ja auch riechen würde -, die Info habe ich von hier, da wird das als erste Hilfe bei Horrortrips als medikamentöse Behandlung vorgestellt. Hm, da müsste ich wohl wirklich bei einem Experten anfragen, was die geben würden. Oder ich kürze es runter auf "Beruhigungsmittel", wobei das vermutlich dieselbe Problematik ergibt.
Danke aber für deine Hinweise!

Lieben Gruß,
Trin

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Beitrag #6 |

RE: Notaufnahme - Untersuchungen und Verfahren
Hallo Trin,

„Dissoziativer Zustand, Panik. Ich sehe, ob ich die Eltern erreichen kann.“
=> Okay. Also wenn du das so sagen möchtest, dann müsste es schon eine, in solchen Dingen, erfahrene Schwester oder Psychiatrische Schwester sein (die normalerweise auf einer "Notfall" nicht beschäftigt werden). Was ich so mitbekommen habe, ist die "Allgemeine Krankenpflege" nicht geschult auf solche Fachausdrücke bzw. auch nicht auf solche Zustände. ich hab schon genug kennengelernt, die eher wenig Ahnung von Psychologie haben, bzw. hat mich mal eine Schülerin der Allgemein Ausbildung um Rat gefragt, weil sich nicht geschult wurde, wie man sich bei einer "Demenz" verhalten kann. Sie war total verzweifelt. Klar, jung, unerfahren - aber die meisten Allgemeinen Schwester, die ich kennengelernt habe, schießen sich insgesamt sehr auf das Medizinische ein. Ich biete dir einfach mal meinerseits an 1) "In einem sehr aufgewühlten Zustand und phantasiert. Ich sehe ..." oder 2) "Vermutlich Dissoziativer Zustand. Ich sehe, ..." Vermutlich einfügen weil es dann unverbindlicher klingt. Wir dürfen in unsere Berichte, die wir täglich schreiben müssen, auch nie schreiben "Patient ist traurig und unmotiviert" sondern "Patient wirkt traurig und kann sich scheinbar nicht motivieren". Beides wäre für mich etwas glaubhafter. Aber wie gesagt, Angaben ohne gewähr. Das ist halt meine begrenzte Erfahrung.

Ich dachte es mir quasi als Begriffsbündelung der Symptome, damit die Ärztin damit gleich weiterarbeiten kann, weil das Mädchen quasi nicht ansprechbar ist und nur ständig wiederholt, dass sie eingesperrt werden will und dass sie niemanden verletzten will, sich verwandeln wird, und so weiter.
=> Kein schlechter Gedanke, aber die Ärztin diagnostiziert. Pflegepersonen sagen nur, wie was wirkt. Sie diagnostizieren ausschließlich Pflegediagnosen. Das ist ... wichtig zu verstehen, hört sich aber wohl kleinlich an.

Ich hätte nicht gedacht, dass die psychiatrische Ausbildung da so sehr reinspielt.
=> Also auf der Station, wo ich war - da haben wir auch Akut-Patienten gehabt - haben wir die Betroffenen oft von der Polizei übernommen, als ich kenn das in einer anderen Ausführung. Primär war es wichtig, dass unsere Psychiaterin (Medizinstudium, Praktische Weiterbildung in Psychiatrie) zugegen war, die Medikamente angeordnet hat und dann gings ans "einnehmen" dieser. Da war dann Kooperation wichtig und wenn die nicht da war, naja ... nicht so schön. Deshalb ist es für mich wichtig, wie sich der Prot. verhält. Wenn jemand kooperativ ist, sich beruhigen lässt, die Medis nimmt, dann wird er auf die Psych. aufgenommen. Sowas kann - zurück zum eigentlich - sicher auch deine Ärztin anweisen. Sie wird aber in der kurzen Zeit keine genaue Diagnose stellen. Das macht man auf der Station durch jemand, der Erfahrung in sowas hat. Psychiater meist.

Ich hatte gelesen, dass man von solchen Horrortrips irgendwann runterkommt (die also ausklingen), man im Zweifelsfalle Diazepam bekommt und man solange unter Aufsicht steht, damit nichts passiert.
=> In der Regel "kann" das so sein. Manche "Zustände", bzw. Tripps lösen allerdings auch psychiatrische Krankheiten aus. Kann sein, muss nicht sein und kommt - soweit ich weiß - auf die Substanzen an.

Aber gut, dass du mich da belehren kannst
=> Belehren würd ich es nicht nennen. Ich geb dir einfach nur meine Erfahrung weiter. Mrgreen

Wäre es dann vielleicht ratsam, die Ärztin reagieren zu lassen, indem sie den Drogenrausch anhand der Symptome diagnostiziert, ihr (nachdem die sonstige Beruhigung nicht funktioniert) das Mittel verabreicht und dann rasch an den Kollegen auf der Station übergibt, damit die dann weitermachen?
=> Jap, so in etwa würd ich mir das auch vorstellen. Wenn du möchtest, dass es auf die Drogen gemünzt wird von der Ärztin, dann kannst du das - wenn du musst und aus Sicht der Ärztin - ruhig als Drogeninduzierte Psychose betiteln. So ein Begriff müsste auch dieser Ärztin schon über die Lippen gehen, bzw. aufs Papier. Je nachdem.

Ah, okay, da wird dann also gleich Blut abgezapft? Hm, weißt du, ob es möglich ist, dass die Auswertung des Tests - weil sie dann ja ruhig gestellt ist - erst am nächsten Tag erfolgt bzw. vom behandelten Arzt/den Schwestern dem Patienten zugeordnet wird? Das Ding ist nämlich, dass ich sie bis in den frühen Morgen in einem Krankenhausbett brauche, ohne dass jemand weiß, dass sie keine Drogen genommen hatte, damit sie sich von Unbekannt erschießen lassen kann, ohne dass jemand vorher nachfragt, warum sie so seltsame Sachen behauptet hat.
=> Okay. Also sagen wir sie kommt in ein Akut-Zimmer, um von dem Tripp zu kommen. Auch hier wichtig ist, ob sie freiwillig mitspielt oder "Untergebracht" werden muss, das würd allerdings auf Selbst- oder Fremdgefährdung rauslaufen (einfacher wäre, sie ist kooperativ), denn das ist Grundvoraussetzung für eine Aufnahme ohne eigenes Verlangen. Wenn sie freiwillig mitgeht und ne Nacht dort schläft und Info-technisch übergeben wurde, dass es mit Drogen zu tun hat, nehm ich an, dass sie außer dem Beruhigungsmittel nicht viel bekommen könnte (Hypothese) und dass man versuchen wird am nächsten Tag "Harn" von ihr zu bekommen (Fakt). Die Drogentest auf unserer Psych. wurden mit "Harn" durchgeführt. Nix Blut. Ich weiß, dass man noch anhand der Haaren länger was feststellen kann, aber da gibt es hier eigentlich keinen Grund, das so anzugehen. Harn reicht fürs erste mal vollkommen. Akut-Zimmer stehen relativ unter Überwachung, bzw. sind die nicht weit abseits des Schwesternzimmer, machmal sogar direkt mit Fenster rein, ... - nur wegen dem Eindringen und Erschiessen.

Hazel schüttelte so heftig den Kopf, dass der dunkle Pferdeschwanz wild herumschlug. „Sperren Sie mich ein!“, schrie sie plötzlich und sah Dr. Carmichael zum ersten Mal richtig an. Der Ärztin entgingen die geweiteten Pupillen nicht, der Schweiß, der auf Hazels Haut glänzte, obwohl es nicht besonders warm war und die junge Frau nur mit Jeans und T-Shirt bekleidet war. „Sie müssen es tun, bitte, helfen Sie mir!“
=> Okay ... Mrgreen Schöne Zitate, sehr spannend!

Hm, vertrackte Kiste. Ich glaube, da kann ich mir vielleicht eine Grauzone erlauben, weil der Leser ja nicht den ganzen Dialog mit der Krankenschwester mitbekommt und die das Handy schon in der Hand hat. Das Mädchen reagiert ja auf die Ärztin auch teils direkt, also hat sie vielleicht die Erlaubnis erteilt. Sag ich mal so
=> Jop, würd ich für gut befinden. Die Angehörigen könnte man auch erst über die Psychiatrie verständen lassen, wenn Hazel das will. Sofern sie Volljährig ist - irgendwie dachte ich bis jetzt an eine Jugendliche - wird ohne ihre Einverständnis eigentlich niemand verständigt. Das fällt unter Datenschutz, soweit ich weiß. Icon_smile

Gerne, Trin! Icon_bussi

Viele Grüße!
- Sternchen

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Beitrag #7 |

RE: Notaufnahme - Untersuchungen und Verfahren
Wiki schrieb:Falls Patienten (...)von einem Beruhigungsmittel einschließlich Alkohol abhängig sind, dürfen sie Diazepam nicht einnehmen.
Frag einen Experten, aber für mich ist Diazepam für deinen Fall damit tot Icon_slash Auch wenn dein Link natürlich erstmal nach mehr Expertise klingt. Ich habe nur ein Problem damit, dass sie mit Psychopharmaka ruhig gestellt wird, bevor man Gewissheit über den Drogenabusus hat.
Hast du die Edits gesehen?

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Beitrag #8 |

RE: Notaufnahme - Untersuchungen und Verfahren
Ist es so wichtig, dass du ein Medikament benennst? Wenn dir das wo wichtig ist, kann ich dir am Dienstag in der "Medis-Datenbank" nachsehen. Vielleicht hab ich da Glück. Icon_smile

Liebe Grüße,
Sternchen

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Beitrag #9 |

RE: Notaufnahme - Untersuchungen und Verfahren
Und noch ein herzliches Sanya!

(08-09-2013, 18:02)Sternchen schrieb: => Okay. Also wenn du das so sagen möchtest, dann müsste es schon eine, in solchen Dingen, erfahrene Schwester oder Psychiatrische Schwester sein (die normalerweise auf einer "Notfall" nicht beschäftigt werden). Was ich so mitbekommen habe, ist die "Allgemeine Krankenpflege" nicht geschult auf solche Fachausdrücke bzw. auch nicht auf solche Zustände. ich hab schon genug kennengelernt, die eher wenig Ahnung von Psychologie haben, bzw. hat mich mal eine Schülerin der Allgemein Ausbildung um Rat gefragt, weil sich nicht geschult wurde, wie man sich bei einer "Demenz" verhalten kann. Sie war total verzweifelt. Klar, jung, unerfahren - aber die meisten Allgemeinen Schwester, die ich kennengelernt habe, schießen sich insgesamt sehr auf das Medizinische ein. Ich biete dir einfach mal meinerseits an 1) "In einem sehr aufgewühlten Zustand und phantasiert. Ich sehe ..." oder 2) "Vermutlich Dissoziativer Zustand. Ich sehe, ..." Vermutlich einfügen weil es dann unverbindlicher klingt. Wir dürfen in unsere Berichte, die wir täglich schreiben müssen, auch nie schreiben "Patient ist traurig und unmotiviert" sondern "Patient wirkt traurig und kann sich scheinbar nicht motivieren". Beides wäre für mich etwas glaubhafter. Aber wie gesagt, Angaben ohne gewähr. Das ist halt meine begrenzte Erfahrung.
Ach so. Gut, ich kenne nur eine Lehrschwester, und die behauptet gerne, mit all den Fortbildungen hätte sie ja von der Zeit her fast ein Medizinstudium (Ironie rein von meiner skeptischen Seite eingefügt). Daher hatte ich einfach mal dreist angenommen, dass Schwester auch gerne mit Fachausdrücken um sich werfen. Aber vermutlich (<-- *lach* gleich beherzigt) ist es auch etwas leserfreundlicher, sich an Variante eins zu halten. Danke vielmals dafür!

Zitat:=> Kein schlechter Gedanke, aber die Ärztin diagnostiziert. Pflegepersonen sagen nur, wie was wirkt. Sie diagnostizieren ausschließlich Pflegediagnosen. Das ist ... wichtig zu verstehen, hört sich aber wohl kleinlich an.
Ich finde nicht, dass das kleinlich klingt, ich habe nur einfach keine Ahnung von den Abläufen. Wenn ich den "dissoziatischen Zustand" unbedingt retten möchte, kann ich ihn ja immer noch der Ärztin in den Mund legen.

Zitat:=> Also auf der Station, wo ich war - da haben wir auch Akut-Patienten gehabt - haben wir die Betroffenen oft von der Polizei übernommen, als ich kenn das in einer anderen Ausführung. Primär war es wichtig, dass unsere Psychiaterin (Medizinstudium, Praktische Weiterbildung in Psychiatrie) zugegen war, die Medikamente angeordnet hat und dann gings ans "einnehmen" dieser. Da war dann Kooperation wichtig und wenn die nicht da war, naja ... nicht so schön. Deshalb ist es für mich wichtig, wie sich der Prot. verhält. Wenn jemand kooperativ ist, sich beruhigen lässt, die Medis nimmt, dann wird er auf die Psych. aufgenommen. Sowas kann - zurück zum eigentlich - sicher auch deine Ärztin anweisen. Sie wird aber in der kurzen Zeit keine genaue Diagnose stellen. Das macht man auf der Station durch jemand, der Erfahrung in sowas hat. Psychiater meist.
Okay, also kann ich es so schreiben, dass sich das Mädel ein bisschen beruhigt - die versprechen ja auch, sie dazubehalten und sich um sie zu kümmern, so unlogisch wärs also nicht - und dann widerstandslos das Zeug schluckt. Oder eben sich spritzen lässt, wobei ich gerade noch gelesen habe, dass die orale Einnahme wohl üblicher sei. Dass ich da keine Diagnose ausformulieren muss, kommt mir ja nur zugute Icon_wink

Zitat:=> In der Regel "kann" das so sein. Manche "Zustände", bzw. Tripps lösen allerdings auch psychiatrische Krankheiten aus. Kann sein, muss nicht sein und kommt - soweit ich weiß - auf die Substanzen an.
Ah, okay, dann ist natürlich klar, dass sie auf die Psychiatrische kommt.

Zitat:=> Jap, so in etwa würd ich mir das auch vorstellen. Wenn du möchtest, dass es auf die Drogen gemünzt wird von der Ärztin, dann kannst du das - wenn du musst und aus Sicht der Ärztin - ruhig als Drogeninduzierte Psychose betiteln. So ein Begriff müsste auch dieser Ärztin schon über die Lippen gehen, bzw. aufs Papier. Je nachdem.
Direkt ein geeigneter Begriff - gute Sache! Dann lass ich die Ärztin das so benennen. Die steht ja auch unter Stress, also wird sie da rascher zu den Mitteln greifen. Da muss sie nicht einmal groß das Gespräch mit der Mutter führen, sondern gleich auf den Arzt auf der Station verweisen. Das ist sogar fast noch besser, plottechnisch gesehen.

Zitat:=> Okay. Also sagen wir sie kommt in ein Akut-Zimmer, um von dem Tripp zu kommen. Auch hier wichtig ist, ob sie freiwillig mitspielt oder "Untergebracht" werden muss, das würd allerdings auf Selbst- oder Fremdgefährdung rauslaufen (einfacher wäre, sie ist kooperativ), denn das ist Grundvoraussetzung für eine Aufnahme ohne eigenes Verlangen. Wenn sie freiwillig mitgeht und ne Nacht dort schläft und Info-technisch übergeben wurde, dass es mit Drogen zu tun hat, nehm ich an, dass sie außer dem Beruhigungsmittel nicht viel bekommen könnte (Hypothese) und dass man versuchen wird am nächsten Tag "Harn" von ihr zu bekommen (Fakt). Die Drogentest auf unserer Psych. wurden mit "Harn" durchgeführt. Nix Blut. Ich weiß, dass man noch anhand der Haaren länger was feststellen kann, aber da gibt es hier eigentlich keinen Grund, das so anzugehen. Harn reicht fürs erste mal vollkommen. Akut-Zimmer stehen relativ unter Überwachung, bzw. sind die nicht weit abseits des Schwesternzimmer, machmal sogar direkt mit Fenster rein, ... - nur wegen dem Eindringen und Erschiessen.
Gut, sie wird also beruhigt (wenn die Ärztin das Zeug verabreichen kann, ist das noch zusätzlich ein Faktor dafür, oder sie kriegt es dann eben auf der Psychiatrischen) und lässt sich händeln. Im Endeffekt will sie ja auch nicht gehen, sondern ist extra gekommen. "Reicht" es dann, wenn die Ärztin behauptet, das seien recht sicher Drogen, sodass sie eine Nacht da bleibt und dann eben am nächsten Morgen die Harnprobe entnommen werden soll? Oder müsste sie das selbst so sagen? (Ansonsten muss ich eben mit Unklarheiten und Missverständnissen nachhelfen, das ginge ja auch noch in der Grauzone). In der Variante bekommt sie die Nacht da, aber der Test wartet, das wäre mir am liebsten.
Akutzimmer-Überwachung klingt wiederum weniger fein für meinen Plot ... Hm, aber wenn sie "nur" nicht weit abseits sind, setzte ich den Assassinenskill des Mörders ein, das könnte funktionieren. Morgens nach Sonnenaufgang jedenfalls Icon_ugly

Zitat:=> Okay ... Mrgreen Schöne Zitate, sehr spannend!
*lach* Danke.

Zitat:Die Angehörigen könnte man auch erst über die Psychiatrie verständigen lassen, wenn Hazel das will. Sofern sie Volljährig ist - irgendwie dachte ich bis jetzt an eine Jugendliche - wird ohne ihre Einverständnis eigentlich niemand verständigt. Das fällt unter Datenschutz, soweit ich weiß. Icon_smile
Ich denke mir, wenn die Schwester in der A&E schon anrufen will, wird sie bei süßen achtzehn (immerhin noch keine magischen einundzwanzig) sicher trotzdem fragen (schon alleine, weil bei Trips ja laut Internet auch gerne bekannte Gesichter zur Beruhigung eingesetzt werden) und Hazel entsprechend offscreen brav abnicken. Aber danke für den Hinweis! An was man so alles zu denken hat Icon_panik

Nochmals danke! Icon_smile
Lieben Gruß,
Trin

EDIT: Zum Medikament - die konkrete Benennung ist mir so gesehen nicht so wichtig. Wenn ich sagen kann "Beruhigungsmittel", bin ich schon zufrieden. Klingt dann insgesamt weniger fachlich, aber immerhin gebe ich die Perspektive der Ärztin auch schnell wieder ab und ärgere mich dann mit den Fachtermini und Vorgängen der forensischen Labore herum *grimasse schneid*

"Unmöglich? Du selbst bist doch die Fürstin des Unmöglichen. Du hast mir das Leben geschenkt und es dann zur Hölle gemacht. Zwei Väter hast Du mir gegeben, und beide mir entrissen. Unter Schmerzen mich geboren und zu Schmerzen mich verdammt. Nun spreche ich zu Dir aus dem Grabe, zu dem Du mir die Welt geschaffen hast: Ich bin Deine Tochter - und Dein Tod."
- aus Bastard -

(Avatar: 'Batbastard', © by Trin o'Chaos)

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