Es ist: 15-12-2020, 17:17
Es ist: 15-12-2020, 17:17 Hallo, Gast! (Registrieren)


Sterben leichtgemacht
Beitrag #1 |

Sterben leichtgemacht
Jo liebe Forengemeinde!

Gerade über einen interessanten Artikel gestolpert, der den Tod auf Wienerisch beschreibt.
Da hier so manch einer gerne seine Figuren durch die sprichwörtliche Hölle gehen lässt und auch vor Blutbädern nicht zurückschreckt, wäre es doch ganz nett, ein Sammelsurium von mehr oder minder (un)gewöhnlichen Todesarten anzulegen. Oben ist ja zumindest mal ein kleiner Einblick in die wienerische Mundart gegeben, aber wie schaut es mit anderen Dialekten aus? Sterben oder wie sagt man noch? Icon_fies

Auf die Schnelle fallen mir ein:

A

an Ogaung machen - einen Abgang machen
abkratzen
abloosen
abnibbeln / abnippeln
abtreten
mitn Anasiebzga foan - mit der Straßenbahnlinie 71 zum Zentralfriedhof fahren (fährt noch immer!)
den letzten Atemzug tun
an koidn Oasch kriagn - einen kalten Hintern bekommen
si an Oasch auskegln hoam - sich den Hintern ausgekegelt haben

B

a Bankl reißn - eine Totenbank reißen (= skizzieren)
bei gehen (im Meklenburg gehört)
di Bock aufstöön - die Schuhe aufstellen

E

eigehn - eingehen
mit den Engeln singen
bei den Engeln sitzen
entschlafen
si de Erdöpfe vo untn oschaugn - die Erdäpfel von unten betrachten

D

dahinscheiden
von dannen gehen

F

faul unter der Erde liegen
bei den Fischen schlafen

G

ins Gras beißen
da Gwigwi - der Tod, der Knochenmann

H

Harfe spielen
ans Himmelstor klopfen / vor dem Himmelstor stehen
si ins Holzpyjama haun - sich in den Sarg legen

J

in die Ewigen Jagdgründe eingehen
über den Jordan gehen

K

in die Kiste springen
krepieren
den Knut machen

L

das Leben aushauchen
ins Licht gehen
ins Loch hüpfen
den Löffel abgeben

M

maukas gehn (vom jidd. mocho = ausgelöscht sein)

O

an einem besseren Ort sein

P

de Potschen strecken - die Pantoffel strecken

R

die Radieschen von unten anschauen
die letzte Reise antreten
zur ewigen Ruhe legen

S

si die Schleif'n gebem - sich die Schleife ("Grabdekor") geben
vor seinen Schöpfer treten
auf die andere Seite gehen

U

es überstanden haben

V

vagehn - vergehen
vakumman - verkommen
verrecken

W

über die Wupper gehen (sagt man anscheinend vor allem in NRW)
de Wiama fiadan - die Würmer füttern

Z

das Zeitliche segnen
...

Und weil die anderen Figuren an dem Ableben ihrer Leidensgenossen nicht immer ganz unschuldig sind, wäre es auch interessant zu wissen, wie denn andere gestorben werden. Icon_fiesIcon_fies

abmurksen
um die Ecke bringen
meucheln
niederstrecken
...

Bin gespannt, wie lang die Listen noch werden. Mrgreen

Eine kleine Sniffu-Dröhnung

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Beitrag #2 |

RE: Sterben leichtgemacht
Um die Liste ein kleines Stück fortzuführen:

in die Kiste springen
ins Gras beißen
faul unter der Erde liegen (was eine Freundin mal rausgehauen hat)
bei den Engeln sitzen
Harfe spielen
es überstanden haben
bei gehen (im Meklenburg gehört)

"Ganz besonders Ihr, [...], werdet irgendwann erkennen, dass eine Welt, die mit dem Begriffsvermögen eines einzigen Menschen zu erfassen ist, keine Welt wäre, in der es sich lohnen würde zu leben."

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Beitrag #3 |

RE: Sterben leichtgemacht
Ist aktualisiert. Icon_smile
Für die heutige Zeit und meinen Geschmack allerdings eine noch viel zu kurze Liste!

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Beitrag #4 |

RE: Sterben leichtgemacht
Okay, spontan fallen mir ein:

über die Wupper gehen (sagt man anscheinend vor allem in NRW)

abnibbeln

ins Loch hüpfen

krepieren

abloosen

den Knut machen

Icon_wink

Du fragst, warum mein Leben Schreiben ist
Ob es mich unterhält?
Die Mühe lohnt?
Vor allem aber, macht es sich bezahlt?
Was wäre sonst der Grund??
Ich schreib allein
Weil eine Stimme in mir ist,
Die will nicht schweigen?" (Sylvia Plath)

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Beitrag #5 |

RE: Sterben leichtgemacht
Wow, von deinen Wörtern kenne ich ja nur "krepieren" - wird alles sofort übernommen Icon_wink

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Beitrag #6 |

RE: Sterben leichtgemacht
mit den Engeln singen
ins Licht gehen
bei den Fischen schlafen
verrecken
über den Jordan gehen (davon lässt sich wahrscheinlich das mit der Wupper ableiten Icon_wink )
an einem besseren Ort sein
die letzte Reise antreten
abtreten
entschlafen
das Zeitliche segnen
in die Ewigen Jagdgründe eingehen
vor seinen Schöpfer treten
ans Himmelstor klopfen / vor dem Himmelstor stehen

Hab ich mal erwähnt, dass ich Sprichwörter und Redewendungen liebe? Icon_ugly

»Couldnʼt you crawl into a bush somewhere and die? That would be great, thanks.« (Alistair, Dragon Age)

»You can be anything you want on the internet.
What's funny is how many people choose to be stupid.«
(Zack Finfrock)

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Beitrag #7 |

RE: Sterben leichtgemacht
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Beitrag #8 |

RE: Sterben leichtgemacht
Hier noch ein paar Ideen, wie andere gestorben werden ^^:

killen

kalt machen

die Kerze ausblasen

zerstören

den Garaus machen

beseitigen

eliminieren



Und eine eventuelle Ergänzung für "Sterben":

Freund Hein besuchen (eventuell, weil ich denke, dass dieser Spruch nur dem bekannt sein kann, der auch das gleichnamige Buch gelesen hat)

Du fragst, warum mein Leben Schreiben ist
Ob es mich unterhält?
Die Mühe lohnt?
Vor allem aber, macht es sich bezahlt?
Was wäre sonst der Grund??
Ich schreib allein
Weil eine Stimme in mir ist,
Die will nicht schweigen?" (Sylvia Plath)

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Beitrag #9 |

RE: Sterben leichtgemacht
Weil sich die Wiener*innen auch beim Tod nix scheißen, darf ich ein paar Weanerische Ausdrücke aus dem Buch Schimpfen wie ein echter Wiener (2016, S. 61-62) zitieren:

de Potschen strecken - die Pantoffel strecken
de Wiama fiadan - die Würmer füttern
si die Schleif'n gebem - sich die Schleife ("Grabdekor") geben
si de Erdöpfe vo untn oschaugn - die Erdäpfel von unten betrachten
si ins Holzpyjama haun - sich in den Sarg legen
a Bankl reißn - eine Totenbank reißen
mitn Anasiebzga foan - mit der Straßenbahnlinie 71 zum Zentralfriedhof fahren (fährt noch immer!)
di Bock aufstöön - die Schuhe aufstellen
an Ogaung machen - einen Abgang machen
da Gwigwi - der Tod, der Knochenmann
maukas gehn (vom jidd. mocho = ausgelöscht sein)
vakumman - verkommen
eigehn - eingehen
vagehn - vergehen
an koidn Oasch kriagn - einen kalten Hintern bekommen
si an Oasch auskegln hoam - sich den Hintern ausgekegelt haben

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Beitrag #10 |

RE: Sterben leichtgemacht
Und hier kommt mal die Schweizer Seite zu Wort, wenn auch für Kinder aufbereitet:

D Chatz isch zur Sou von Matto Kämpf (2019)

Sollte ich das Buch mal in die Hände kriegen, gebe ich hier Bescheid.^^ Mich würde es interessieren, ob darin ganz neue Redewendungen zu finden sind oder eher altbekannte auf Schweizerisch.

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