5 Wörter Teil 42 (abgeschlossen)

[LadydesBlauenMondes]

Guten Morgen zusammen,

durch irgendeinen Zufall darf ich mir die nächsten Wörter ausdenken.

Und hier sind sie schon:
düsterbraun - himmelblau - geträumt - vorwärts - Anhalter

Einsendeschluss ist der 21.06.2015.

Viel Spaß beim Verbasteln!

Grüße Lady

[Me]

Der "Anhalter" hat mich jetzt kurz aufhorchen und Fragezeichen sehen lassen - aber ich denke, das wird. Ein bisschen Zeit ist ja zum Glück noch

[pendlbäuerin]

Schreiben? Basteln? Was wollt ihr denn von mir? Mir fehlt die Zeit, um auf dieser tollen Spielwiese rum zu kugeln. Stattdessen werfe ich mir Rumkugeln ein, damit der Schreibwettbewerb nicht gar so salzig schmeckt. Er duldet keinen Anhalter, dieser düsterbraun, gestrickte Konkurrent. Er treibt mich vorwärts, vorwärts! Himmel, wie bin ich schon blau vom Rum-Kokos-Casali. Und erst die Tinte, himmelblau, mit der ich schreibe.

Liebe LadydesBlauenMondes, es hat nicht viel Sinn und nur einmal ausprobiert, schnell hingeworfen, aus dem Bauch heraus entstanden.
lg
Pendlbäuerin

[Ichigo]

Schönes Spiel, die Idee gefällt mir Zufälligerweise liefert mir meine Umgebung gerade eine Menge Input dafür......

IM TREND

VORWÄRTS! VORWÄRTS!
Höher, schneller, weiter gen Himmelblau.
Lebe deinen Traum mit aller Macht
stellst du ihn in die Vitrine,
nein, in die vorderste Ladenfront,
nein, in den Goldrahmen gehängt.
KUNST! Leben ist doch Kunst
und mein T-Shirt ein Statement,
und mein Müsli ein Unikat,
jeden Tag neu im Trend.

VORWÄRTS! VORWÄRTS!
Fall nicht zurück, per Anhalter
kommst du hier nicht weit.
Nur die eigene Kraft zählt.
Du willst doch dabei sein?
NETWORKING! Erfolg ist doch Networking,
also bleib dran! am Hörer, ähm nein, am Smartphone,
und überhaupt: am Puls der Zeit.

VORWÄRTS! VORWÄRTS!
Sieh nicht zurück
zum Rotkehlchen am Wegesrand -
du könntest einen Tweet verpassen,
und überhaupt: Düsterbraun war gestern,
Himmelblau ist die Farbe der Saison.
LEUCHTE! Leuchte weithin
Die Leute müssen dich sehn,
sonst wird dich niemand liken,
und niemand für dich einstehn,
am Wegesrand.

VORWÄRTS! VORWÄRTS!
sieh nicht dahinter,
hinter die Ladenfront,
dir könnte das Lächeln vergehen.
cheeeese! für den Selfie-Stick
mit jedem Klick sieht die Welt
wie du drauf bist: Crazy! Und sooo bio!
Das muss ich twittern, sharen, ach was, bloggen,
Goldrahmen posten im Sekundentakt.

VORWÄRST! VORWÄRTS!
Wir müssen schneller entschleunigen,
höher upcyclen und den Selfie-Winkel
ins Unendliche weiten,
damit ihr nicht seht, wie ich
auf meinem klapprigen Drahtesel
gen Himmelblau strample.

[LadydesBlauenMondes]

Wer mag noch? Wer hat noch nicht? Auf, auf ihr müden Schreiberlinge.

[Sephigruen]

Ich bin dran. Ich muss nur die Zeit zum Schreiben finden, aber vielleicht hab ich sie heute noch Nur klappt genau nie das, was ich mir vorgenommen hab.

[poLet]

...na schön, Lady. Was spontanes...

[Aus dem geheimen Script-book einer Werbeagentur.]

Kamerafahrt durch eine ruhige Wohngegend; entgegenkommend ein Kleinwagen,
der seine Fahrt verlangsamt und am Straßenrand parkt.
Das Vogelgezwitscher, das zu hören war, wird leiser, als eine junge Frau aussteigt.
Es beginnt „Nur geträumt“ von Nena, während die Frau in Slowmotion an einem Rhododendronstrauch (!) vorbeigeht.

Dann ein schriller Schrei. Musik aus.

Junge Frau schreiend: Was ist denn das?!

Schnitt auf ein Einfamilienhaus. Davor auf einer Hollywoodschaukel ein hochschreckender Mann. Die Fassade des Hauses ist eingerüstet, die Farbe ist Düsterbraun und scheint frisch zu sein.

Mann: Was ist denn was, Schatz?

Junge Frau: Das Haus! Unser Heim. Wie kommt diese Farbe an die Wand? Wo ist
mein Himmelblau?

Mann, überrascht: Oh?!

Junge Frau: Wieso hast du die Handwerker nicht aufgehalten?

Mann: Ach, halb so wild, das Braun. (laut) Ich habe den neuen ‚Vorwärts’!

Großbild Titelseite Vorwärts. Wieder Nena. Ein Auto hält mitten auf der Straße. Ein alter Mann.

Anhalter: Den neuen ‚Vorwärts’? Ist bei ihnen auf der Schaukel noch Platz?

Rauchige Frauenstimme aus dem Off.

Rückwärtsgang ist oftmals Scheiße. Wir denken VORWÄRTS.

Black.

[Dreadnoughts]

gelöscht

[Sephigruen]

Oh, gerade so noch geschafft. Ein Bruchstück

Flügel aus Glas

Als er sie dort stehen sah, ein Lächeln auf den Lippen, konnte er seinen Vorsätzen, keine Anhalter mitzunehmen, nicht mehr treu bleiben. Zu sehr erinnerte sie ihn an seine Tochter, obwohl die junge Frau mit den grünen Haaren äußerlich nicht viel mit Marie gemein hatte.
Das Himmelblau ihrer Augen strahlte förmlich, als er neben ihr hielt und sie sich nach unten beugte. „Zum Bahnhof“, antwortete sie auf die Frage, wohin sie wolle.
„Steig ein, ist genau meine Richtung.“
Den Fehler in diesem Plan sah er, als sie zwischen dem Sitz und ihrem riesigen, offenbar prallgefüllten Rucksack eingeklemmt neben ihm saß. Rückbank und Kofferraum waren von großen Kisten blockiert. Bei all der Aufregung über den Besuch seiner Tochter hatte er vergessen, sie wegzuräumen und hoffte nun, dass sie mit leichtem Gepäck reiste.
Seine Mitfahrerin schien es nicht zu stören, mit geschlossenen Augen und sichtbarer Erleichterung saß sie so bequem, wie es ihr möglich war. „Davon hab ich immer geträumt“, murmelte sie. Ihren nächsten Satz verstand er nicht, er ging im Geschrei des Martinshorns unter, als ein Krankenwagen auf der Gegenfahrbahn an ihnen vorbeirauschte.
„Geht es auf die Reise?“, fragte er, weil die Stille ihm aus irgendeinem Grund unangenehm war.
Ihr Lächeln zuckte. „Ich treffe mich mit einer Freundin“, antwortete sie. „Und Sie? Zu viel Gepäck für den Zug, oder?“
Er lachte. „Ich hole meine Tochter ab. Wir haben uns viel zu lang nicht mehr gesehen.“ Tatsächlich fragte er sich, ob er sie überhaupt erkannt hätte, hätte sie ihm nicht im Vorfeld ein Foto geschickt. Als ihre Mutter sie mitgenommen hatte, war sie ein Mädchen gewesen, mittlerweile studierte sie und lebte in einer Beziehung. „Ich hatte viel zu wenig Anteil an ihrem Leben.“
„Es kommen noch genug Dinge auf Sie beide zu, noch ist es nicht zu spät, damit anzufangen. Wichtig ist nur, vorwärts zu schauen und nicht zurück.“ Das sagte sie in einem Ton, der ihn beinahe dazu veranlasst hätte, ihr die ganze Geschichte zu erzählen.
Stattdessen schwieg er für den Rest der Fahrt und auch sie schien nicht an einer Vertiefung des Themas interessiert. Es war auch zu privat, als dass er es einer Wildfremden erzählen könnte. Nicht zuletzt lag es daran, dass er es, auch wenn er seine Fehler kannte und sich eingestand, höchstwahrscheinlich nicht geschafft hätte, seine Frau nicht als Alleinschuldige hinzustellen. Das hatte sie nicht verdient.
Auf dem Parkplatz vor dem Bahnhof öffnete sie schließlich die Tür, kaum dass der Wagen zum Stehen gekommen war. Mit theatralischem Ächzen schob sie den Rucksack von sich und atmete tief durch. Jemand reichte ihr von draußen eine Hand. Dort stand eine Frau, ganz in grau gekleidet mit roten Locken, die ihr bis zu den Ellenbogen reichten. Sie half ihr aus dem Wagen.
Dabei fielen ihm die abgeschliffenen Glasscherben auf, die auf dem Rücken ihrer schmutzigbraunen Jacke wie Flügel angeordnet waren. Warum, konnte er sich nicht erklären, doch er hatte das Gefühl, als würde dieses Bild noch eine Weile in seinem Kopf bleiben.

[LadydesBlauenMondes]

*Brille zurechtrück*
Kommen wir nun zur Preisverteilung.
*ins Mikro hauche*

Wer hat eigentlich so mitgemacht?
*Zettel hervorkram*
Die pendlbäuerin ja, die hat ein paar sehr schöne Zeilen eingereicht. Solche Beiträge sind auf der Spielwiese genau richtig. Aber für den Sieg ist es vielleicht ein wenig zu kurz.
Dann kam Ichigos Beitrag, ein Gedicht was die Schnellebigkeit und den Leistungsdruck der Zeit eingefangen hat. Schöne Bilder und ganz natürlich die Wörter eingebaut. Wunderbar.
Als nächstes kam Werbung. *den Zettel rumdreh* Ach nee, doch der Beitrag von poLet. Ja, also ich möchte jetzt auf jeden Fall eine Vorwärts haben.
Direkt angeschlossen hat sich das Nachwort ... äh ... der Nachwort-Ersatz von Dread. Gigi hat es anscheinend nicht leicht gehabt mit dir, wenn er sogar aus dem Krankenhaus gerettet werden muss. MacGyver hätte wahrscheinlich aus einem Kugelschreiber und einem Kaugummi eine Leuchtrakete gebastelt um Hilfe zu holen. Oder sich mit dem Suppenlöffel einen Ausweg geschaufelt.
So unser letzer Kandidat ist Sephigrün. Eine schöne kleine Anhalter-Geschichte mit einem offenen Ende, was förmlich danach schreit fortgesetzt zu werden.
*Schnarchen aus dem Publikum*
*Einmal in Mirko puste*

Also, weil ich mich ja entscheiden musste ... gewonnen hat:
Sephigrün

*Wanderpokal überreich*