Es ist: 15-12-2020, 17:14
Es ist: 15-12-2020, 17:14 Hallo, Gast! (Registrieren)


Namen Los
Beitrag #1 |

Namen Los
Hallo liebe Mitschreiber!

Mich interessiert, wie ihr auf die Namen eurer Prots kommt?

Bekommen sie Namen aus eurer Umgebung?
Familie, Freunde, Verwandten-oder Bekanntenkreis?
Sucht ihr im Internet?
Lasst eure Phantasie spielen?
Ist es Zufall?

Bei mir ist es eine Mischung aus allem, aber in letzter Zeit klappt das immer weniger. Kaum meine ich einen Namen gefunden zu haben, kommt er mir wieder dämlich vor. Oder ich fürchte, jemand aus dem oben erwähnten Kreis könnte sich angesprochen fühlen. Habe Bedenken, dass sich derjenige in der Handlung findet.
???

Bin auf eure Namens-Schmiede gespannt
lg
Pendlbäuerin


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Beitrag #2 |

RE: Namen Los
Hallo pendlbäuerin.

Ich hatte im ersten Moment gedacht, dass wir das Thema irgendwo/irgendwann schon mal hatten. Aber zu meiner Überraschung ist da nichts, was die Namen selbst betrifft. (Oder ich finde es gerade nicht.)

Um Deine Fragen von meiner Seite aus zu beantworten:

1.) Namen aus der Umgebung kommen bei mir nur in wenigen Fällen vor. Bei genauerem Überlegen sogar nur einmal: Eine Katze namens Tequila.
(Das auch nur, weil sie zu dem Zeitpunkt bereits verstorben war - und sie in der Geschichte ebenfalls verstarb. Lebende Menschen mit ihrem richtigen Namen einbauen, die dann auch noch sterben müssen/sollen/werden, tue ich nicht. Ich sehe das wie eine Verkettung, eine selbsterfüllende Prophezeiung. Es stellt für mich eine ethische Grenze dar.)

2.) Familien, Freunde, Bekannte oder Verwandte dienen höchstens als Auslöser für einen Darsteller, mehr nicht. (Siehe oben.)

3.) Im Internet habe ich ein einziges Mal gesucht. Einen Namen für den Teufel, in einer Wortfindungsmaschine für Fantasygestalten.)

4.) Phantasie? Jepp. Ich habe den Darsteller vor Augen, versuche ihn zu benennen aufgrund von Eigenschaften, Gesichtsmerkmale oder Ähnlichem. Und dann kommen solche Namen dabei heraus.

5.) Einige Male sind es auch Zufälle, wo der Name auf der Zunge hängt und der Darsteller mit seinem Charakter darauf aufbauend gestaltet wird.

Zusätzlich kommen noch historische Persönlichkeiten vor.

Hoffe, ich konnte mich erklären. Icon_wink

LGD.


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Beitrag #3 |

RE: Namen Los
Hallo.

Interessantes Thema, und ehrlich gesagt habe ich noch nie darüber nachgedacht. Aber das kann ich ja jetzt nachholen Icon_wink

1) Die Namen für ein ganz bestimmtes Dauerprojekt begleiten mich seit der Grundschule, vielleicht sogar seit dem Kindergarten, seit ich begonnen habe, mir selbst Geschichten im Kopf auszudenken. Damals waren das meine Lieblingsnamen, die aber nicht mit einer spezifischen, konkret existierenden Person gekoppelt sind.
Namen von realen Personen in meinem Umkreis nehme ich nicht, aus denselben Gründen wie Dread. Nenn mich in der Beziehung etwas abergläubisch, aber ich habe früher meinen eigenen Namen für die Protagonistin der ersten Geschichte, die ich je wirklich geschrieben habe, eingesetzt. Betreffendes Mädchen ging zelten (was ich damals immer mal machen wollte, aber keine Möglichkeit dazu hatte), besaß ein Aquarium (obwohl ich das damals langweilig fand) und hatte ein Dachzimmer (was ich zu diesem Zeitpunkt unter Garantie niemals haben würde). Inzwischen habe ich das alles mindestens einmal durch. Ach, und habe ich erwähnt, dass jene Protagonistin auch einmal segeln war? Letztes Wochenende haben wir das auch geklärt.

2) Werden "gewöhnliche" Namen gebraucht, gehe ich meine lange Liste an abgespeicherten Namen durch. Nach dem Alphabet. Und dann wird ausgewählt, welcher Buchstabe in der letzten Geschichte etwas kurz gekommen ist. Nicht sehr effektiv, die Methode, je mehr Menschen man kennenlernt, umso mehr Namen fallen weg, aber meist tut sie es.

3) Für ebenjenes, bereits erwähntes Dauerprojekt brauchte ich Falkennamen, die nichts mit den üblichen, heute zu findenden Namen zu tun haben sollten (stimmt nicht ganz, ich habe vor kurzem darüber gelesen, dass jemand seinem Kind den ungewöhnlichen Namen "Tjore" gegeben habe soll ...). Dafür habe ich einfach irgendeinen Buchstaben des Alphabets genommen und andere rangehangen, bis es gut klang.

4) Für eine andere Geschichte brauchte ich altpolnische Namen. Dafür habe ich entsprechende Listen zu Rate gezogen, polnische Seiten sind da sehr ergiebig.

Insgesamt ist es also eine Mischung aus Fantasie und einer gewissen Richtung, die auf eine Namenssammlung verweist.

Viele Grüße,
Eselfine


We are all accidents
Waiting
Waiting to happen
Radiohead, "There There"

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Beitrag #4 |

RE: Namen Los
@ Eselfine die Namensliste ist gut. Ich gehe jetzt eine anlegen Write


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Beitrag #5 |

RE: Namen Los
Für solche allgemeinen Fragen habe ich immer Zeit, also plaudere ich hier mal kurz aus meinem Nähkästchen. Icon_smile

Ich trenne ganz klar zwischen Personen aus meinem Umfeld und meinen fiktionalen Charakteren, sprich, ich würde nie absichtlich bzw. bewusst den Namen eines/r
Bekannten/FreundIn/Familienmitgliedes für eine/n ProtagonistIn wählen.

Was aber nicht heißt, dass ich die Namen aus meinem Umfeld konsequent ausschließe. Wenn ich also meine, der Name XY passt perfekt in das Setting, komme aber erst im Nachhinein drauf, in meinem Bekanntenkreis befindet sich eine XY, dann verwerfe ich den Namen nicht sofort. Solange meine Figur kein unreflektierter Abklatsch der realen Person wird, sehe ich kein Problem dabei, den Namen zu verwenden. Mich betrifft das zwar nicht, aber stellt euch AutorInnen vor, die die halbe Welt kennen, wodurch schon mal die Hälfte aller möglichen Namen flach fällt. Es gibt zwar viele Namen (im eigenen Kulturkreis), aber auch wieder nicht so viele, dass die Rechnung Alle existierenden Namen - (näheres) Umfeld = mögliche Namen für Protas bedingungslos funktioniert.

Aber wie gesagt, ich visiere nicht bewusst Personen aus meinem Umfeld und verkünde: "Aus dir mach ich jetzt eine Romanfigur!"

Wie Eselfine schon geschrieben hat, gibt es diese ganz nützlichen Namenslisten. Wenn mir absolut nichts einfallen will, stöbere ich dort mal und feile, wenn es sein muss, noch ein bisschen an den Namen herum.

Normalerweise gehe ich einerseits nach dem Klang, aber öfter nach der Bedeutung und Herkunft des Namens, ich lebe also das Konzept der 'sprechenden Namen'. Eine meiner Lieblingsfiguren hat den Namen 'die zu Liebende' und gerade um sie verstricken sich viele Leidenschaften, der Name ist also voll bewusst gewählt.

Mein Hauptwerk spielt im (Urban-)Fantasy-Bereich, wo es mehrere Welten mit eigener Geschichte und Kultur gibt; Personen, die aus einer dieser Welten stammen, haben ganz charakteristische Namen, die einem ähnlichen Muster folgen. Genauso wie japanische oder romanische Namen leicht erkennbar sind, lassen sich auch diese leicht zuordnen.

Es gibt einen einzigen Namen in einer meiner Geschichten, den ich bewusst von einer Künstlerin übernommen habe, als Hommage sozusagen. Heute würde ich nicht mehr so offensichtliche Anleihen übernehmen, doch ich war damals wesentlich jünger und hatte mir an dem Charakter einen Narren gefressen und konnte den Namen einfach nicht mehr loslassen. Auch heute würde ich ihn nur über meine Leiche ändernIcon_ugly, weil sich jeder andere Name für die Person einfach falsch anfühlen würde.

Wenn ich wirklich gerade mal ohne jegliche Idee bin, dann suche ich nach Namen (Internet, Bücher etc.), die im deutschsprachigen Raum nicht so präsent sind, und werkle an ihnen etwas herum, bis sie sich authentisch anfühlen.

Mein Senf am Sonntag. Icon_smile

Eine kleine Sniffu-Dröhnung

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Beitrag #6 |

RE: Namen Los
hallo Sniffu!

Danke für die Beantwortung von Wienerin zu Wienerin Icon_smile

eine Namensliste werde ich mir ebenfalls zulegen.

ich habe festgestellt, wenn ich mich einmal für einen Namen entschieden habe, fällt es mir sehr schwer die Figur wieder umzubenennen. Bei "Norma" war das der Fall. Ich habe die Prots sowohl sie, als auch ihn, einige Male umbenannt.
Ich konnte einfach keinen Namen, der stimmig war, finden.
Wenn es dich interessiert, die Geschichte steht im Forum Icon_smile und falls du mir Rückmeldung gibst, würde ich mich freuen.


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Beitrag #7 |

RE: Namen Los
Hey pendlbäuerin!

Auch ich war überzeugt, dass wir ein solches Thema schon irgendwo haben. Kann es aber nirgendwo finden. Eine foreninterne Verschwörung möglicherweise? Icon_ugly

Für mich sind Namen enorm wichtig, egal ob ich Fantasy, SciFi oder "normal" schreibe. Dabei hab ich für jedes Gebiet eine eigene Herangehensweise.

Fantasy
Ich mag keine Realnamen in Fantasy-Settings, deshalb müssen da immer Phantasienamen her. Die fallen mir manchmal einfach so ein.
Wenn nicht, ziehe ich oft Namensgeneratoren zu Rate, wobei ich dort die Namen oft nicht eins zu eins übernehmen, sondern mir lediglich Anregungen hole und die Namen abwandle, bis sie einen Klang haben, der mir gefällt. Dabei ist mir wichtig, dass sie aussprechbar sind.
Bei einigen meiner Fantasy-Völker benutze ich Übersetzungstools (zum Beispiel leo.org oder den Translator von Google) - zum Beispiel habe ich ein asiatisch an gehauchtes Volk, dessen Namen ich aus chinesischen Wörtern kreiere, oder eines, dessen Sprache in Richtung slawisch geht, wo ich dann eben aus diesem Sprachbereich auch Namen nehme.
Zwei Namen in meiner Fantasywelt sind tatsächlich "real", die habe ich aus dem Abspann einer Serie bzw. eines Filmes. Lynne de'Scenna und Stana Katic. Klingt beides total nach Fantasy, finde ich, passt in die Welt, und in beide hab ich mich auf Anhieb verliebt. Also hab ich sie dreist geklaut.

"normal"
Ich schreib ja nur sehr selten in der realen Welt, in unserem Alltag, aber dort lege ich wert darauf, keine zu normalen oder zu außergewöhnlichen Namen zu wählen. Hans, Peter, Claudia, Margot ... grundsätzlich meide ich Namen, die ich aus meiner Umgebung kenne. Mir sind in meinem Leben zum Beispiel schon so viele Andreas/Andre/Andrea über den Weg gelaufen (persönlich, aus Erzählungen/Filmen, verwandt), dass ich den Namen niemals in einer Geschichte verwenden könnte.
Früher hieß meine weibliche Hauptperson in Ich-Erzählungen grundsätzlich "Hannah", weil ich den Namen liebe. Aber wenn ich mich doch mal in den "Alltag" traue, wähle ich inzwischen immer Namen, mit denen ich überhaupt nichts Persönliches verbinde. Auch wenn die Gefahr, dass eine Person, deren Namen ich geliehen habe, meine Geschichte liest, sehr gering ist, weil aus meinem Bekanntenkreis niemand meine Geschichten liest Mrgreen

SciFi
Hier nutze ich das "reale" Namensangebot unserer Welt und klaue auch hemmungslos.
Meine häufigste Quelle ist die Namensseite www.behindthename.com und ich nutze regelmäßig den Fake Name Generator, wenn ich auf Namenssuche bin.
Auf persönlich bekannte Namen verzichte ich auch hier, dafür übernehme ich gerne Namen, die ich in Filmen / Büchern oder in anderem Zusammenhang gehört und für gut befunden habe. Mein Elf beispielsweise heißt Nathanael Bishop - den Vornamen hab ich aus einem Spiel, den Nachnamen aus dem Film "Alien". Ein Arzt, der in der gleichen Geschichte vorkommt, heißt Dr. Hannah - in Anlehnung an eine Web-Serie, in der ein Dr. Hannah auftaucht.
Bei anderen Namen dagegen gibt es keinen Grund, warum sie da sind. Sie gefallen mir einfach. Sie passen für mein Empfinden gut zu dem Charakter oder mir gefällt der Klang. Ich weiß nicht, warum Vincent Vincent heißt. Der Name ist mir zu dem Charakter eingefallen und er passt einfach.

Namen zu ersetzen fällt mir sehr, sehr schwer. Bei meinem aktuellen Werk (SciFi) steht mir das noch bevor, bei mehreren Figuren aus unterschiedlichen Gründen. Allerdings traue ich mich nicht, das während des Schreibprozesses zu tun, weil ich Angst habe, dadurch die Verbindung zu den Figuren zu verlieren. (Mit einem hab ich das mal gemacht, von Gregory auf Nicholas - aber schon nach einem Kapitel hab ich es wieder rückgängig gemacht, weil es sich so falsch angefühlt hat). Deshalb schreib ich jetzt erstmal mit ihren ursprünglichen Namen zu Ende und benenne sie dann um. Falls ich mich dazu durchgerungen bekomme Icon_ugly

Bei der Namenswahl ist für mich am wichtigste, dass der Name sich richtig anfühlt. Er muss für mich zu der Person passen, die ihn trägt. Ich habe keine Ahnung, wie andere Menschen sich "Kristoff" zum Beispiel vorstellen, aber für mich passt der Name genau zu der Person, die ihn trägt. Hart und schroff, aber irgendwo drinnen auch weich. Wobei sich solche Assoziationen natürlich meist erst während des Schreibens bilden (ich plane ja nicht so viel, auch meine Figuren nicht *lach*), aber ich glaube, dass der gewählte Name bei mir auch ein Stück dazu beiträgt, wie ich den Charakter dann im Endeffekt entwickelt und was für ein Typ er in der Geschichte wird. (Deshalb fällt mir das Umbenennen hinterher vielleicht auch so schwer.)

Hach, über Namen könnt ich ewig reden Mrgreen Aber das muss fürs Erste reichen Icon_wink

Liebe Grüße
Lanna

»Couldnʼt you crawl into a bush somewhere and die? That would be great, thanks.« (Alistair, Dragon Age)

»You can be anything you want on the internet.
What's funny is how many people choose to be stupid.«
(Zack Finfrock)

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Beitrag #8 |

RE: Namen Los
Danke Lanna, das genügt wirklich Icon_smile

Gut zu lesen, dass es dir beim Umbenennen auch so geht wie mir.
lg PB


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