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RE: Wie beginne ich eine Geschichte? Planlos zum Ziel...
@El Lobo
meines Erachtens nach ist hier eine Pauschalisierung nicht sinnvoll. Wenn ich Geschichten für andere schreiben will, sehe ich mich in der Pflicht, ein in sich stimmiges, rundes Werk abzuliefern, dass dem Leser ein Lesevergnügen bereitet. Professionelles Schreiben ist ein Handwerk, dessen Kenntnisse erst die Freiheit beinhalten, sich für oder gegen Regeln zu entscheiden und seinen eigenen Stil zu entwickeln. Eine komplexe Geschichte mit spannenden, dreidimensionalen Charakteren kommt ohne Planung nicht aus.
Ich habe es versucht. Die Anfänge meiner Geschichte waren grauenhaft und führten letztendlich nirgendwo hin. Und da ich zuvor noch nie etwas geschrieben hatte, wäre mir das wahrscheinlich nicht mal aufgefallen, wenn mir mein kluger Bruder nicht die Leviten gelesen hätte. Allerdings war ich anfangs auch der Meinung, ich würde nur für mich schreiben.
Ein wenig bohrte sich dann der Gedanke in meinen Hinterkopf, dass ich aber schon gern hätte, wenn das jemand liest - und gerne liest.
Damit begann die lange Lehrzeit, die jetzt schon ins achte Jahr geht und eine Planung, ohne die ich mich gnadenlos verzettelt hätte. Teilweise verzettel ich mich auch mit der Planung  weil alles so komplex ist.
Trotzdem gibt es kein Korsett, was mir irgendwas vorschreibt - außer, dass ich eine gute Geschichte abliefern will, die meinem eigenen Anspruch genügt. Trotz Gerüst gibt es bei der Entwicklung der Handlungsstränge diverse Überraschungen für mich, die ich nicht geplant habe, sich aber perfekt einfügen. Und letztendlich ist ein Gerüst kein starres Gebilde sondern kann angepasst werden.
Draufloszuschreiben ist sicher ein sehr kreatives Element, aber zumindest wird man eine Szene im Kopf haben, aus der sich dann einiges entwickeln kann. Der Vorteil der Planung besteht einfach darin, dass man am Ende Zeit spart und den Text runterschreiben kann, weil man genau weiß, was passiert und sich dann nicht mehr mit Widersprüchen oder fehlerhafter Logik in der Handlung auseinandersetzen muss.
Letztendlich gibt es aber viele Möglichkeiten, eine Geschichte zu schreiben, und jeder wird seine ganz eigene Methode entwickeln und Erfahrungen machen, die ihm dabei helfen.
Liebe Grüße von slainte 
Mich kann man nicht komprimieren!
13-01-2016, 18:40
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13-01-2016, 18:42 von Federlehrling.)
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RE: Wie beginne ich eine Geschichte? Planlos zum Ziel...
Moin.
Es ist ja schon vieles gesagt. Weiter möchte ich noch die Thematik ins Feld führen. Auch die halte ich für relevant beim anfänglichen Planungsaufwand.
Handelt es sich um eine Geschichte, die in einer fiktiven High-Fantasy-Welt angesiedelt ist? Dann mag der Beginn recht viel Freiheit tolerieren.
Handelt es sich um einen Krimi, der jedenfalls in den Grundzügen gleichermaßen in Berlin, Wien, New York und Timbuktu funktioniert? Dann ist für die Story recht viel Freiheit da für ungeplantes Losschreiben, solange es sich mit [Klischee] Reichtstagsgebäude, Spree und Berghain / Kaffeehaus, Prater und Fiaker / gelbem Taxi, Wall Street und Brooklyn Bridge / Lehmmoschee, Schariagericht und Wüstensand [/Klischee] verträgt
Handelt es sich um eine Fanfiction? Dann sollte zumindest gewährleistet sein, dass die Geschichte in den Kosmos passt. Das setzt schon Recherche und ein gewisses Maß an Planung voraus.
Handelt es sich um eine komplexere (u.U. historische, politische) Geschichte? Dann brauchst du schon von Anfang an so viel Recherche für das Setting, dass Drauflosschreiben schlicht nicht funktioniert. Je komplexer das Thema, desto wesentlicher ist doch auch der Teil des Ganzen, den du als Autor über den/die Protagonisten transportiert. Und damit das Erfordernis, dessen/deren storytragende, charakterisierende Züge und die Bezüge des/der Protagonisten mit Dritten, ggf. untereinander schon von Anfang an recht klar vor Augen zu haben. Das heißt natürlich nicht, dass es keine Charakter- und Storyline-Entwicklung während des Schreibens mehr gibt! Aber ohne grobes Gerüst geht meines Erachtens auch schon am Anfang nichts, wenn das Projekt einen Umfang hat, der eine Entwicklung erlaubt (also nicht schon ohne Planung unproblematisch zu vollenden ist) und ein gewisses Maß an Komplexität aufweist.
Lieben Gruß
Lehrling
14-01-2016, 09:59
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21-01-2016, 01:14 von El Lobo.)
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RE: Wie beginne ich eine Geschichte? Planlos zum Ziel...
Hallo Federlehrling
Danke für Dein Erwähnen der wichtigen Thematik! Natürlich sollte man am Anfang bereits eine ungefähre Ahnung davon haben, worüber man schreiben will.
Zitat:Handelt es sich um eine komplexere (u.U. historische, politische) Geschichte? Dann brauchst du schon von Anfang an so viel Recherche für das Setting, dass Drauflosschreiben schlicht nicht funktioniert.
Ich habe von Anfang an eine solche komplexe Geschichte gemeint. Ihr könnt Euch ja ein Bild davon in der Rubrik Science-Fiction-Fortsetzungen machen. Meine Geschichte trägt den Titel DIE VERLORENEN GÖTTER, und ist im Prinzip eine Aufarbeitung der realen menschlichen Geschichte in einem Mantel aus Fantasyelementen, ausgehend von Mesopotamien und dem alten Ägypten bis hin zu frühen amerikanischen und europäischen Kulturen.
Doch gerade bei einer solchen komplexen Geschichte empfiehlt sich meiner Meinung einmal einfach drauf los zuschreiben, und die Gedanken frei zu lassen. Ich hatte am Anfang wirklich keine Ahnung, wie ich eine solche Geschichte beginnen könnte. Also habe ich einmal Szenen aus der Gegenwart geschrieben, die aber leider vollkommen in der Luft gehangen sind. Eh klar 
Doch das war ein extrem wichtiger Anfang, der mir erst nach dem Beginn des Schreibens gezeigt hat, wo genau ich recherchieren muss.
Mittlerweile sind Jahre seit diesem freien Beginn vergangen, die mit Recherche gefüllt worden sind. Doch ohne diesen einfach gestalteten Anfang hätte ich nie den Mut gehabt, eine so komplexe Story zu schreiben. Nach und nach habe ich mich durch 5000 Jahre Geschichte durchgearbeitet, und so mein Romangerüst zusammengestellt, auf dem ich nun aufbauen kann.
Du hast recht wenn Du schreibst, das es ohne Gerüst und Planung nicht geht, aber ich sage das es genügt so etwas erst im laufenden Projekt zu machen, wenn man erst so richtig Freude an diesem Roman gefunden hat.
Hätte ich mir selber den Zwang auferlegt, schon zu Beginn ein so komplexes Gerüst zurechtzulegen, hätte ich es wohl sein lassen...
Genau das ist es , was ich mit diesem Artikel aufzeigen wollte. Und darum kann ich es nur weiter so empfehlen : Erst zu schreiben beginnen, und wenn man sich selber so richtig davon überzeugt hat, das es etwas werden könnte, sollte die wirkliche Planung beginnen.
"I did it my way"
lg El Lobo
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RE: Wie beginne ich eine Geschichte? Planlos zum Ziel...
Heyo,
ich weiß jetzt zwar nicht, ob der Beitrag noch dazu passt, aber das ganze Thema erinnert mich an Julia Camerons Buch "Von der Kunst des Schreibens" (nebenbei ein sehr motivierendes Buch).
Sie ist der Meinung, dass es vollkommen in Ordnung ist, sich auf den "inneren Schriftsteller" zu verlassen, der "schon wissen wird, was er tut". Heißt also, taucht plötzlich eine Pistole auf, hat sie einen Grund dafür. Weil der "innere Schriftsteller" es schon so eingeplant hat.
Ich finde ihre Vorgehensweise recht interessant, muss aber auch dazu sagen, dass ich auch eher der Träumer bin, der jahrelang Ideen mit sich herumschleppt, wenn erst mal ein "ich schau mal, was daraus wird, ich muss aber die Szene aufschreiben" passiert ist. Meistens sind es die Charas, die an meine Tür klopfen, der Rest der Story kommt immer mal wieder traumfetzenmäßig dazu, als ob sich die Figur rückblickend an die Story erinnert. Meistens bei irgendwelchen simplen Tätigkeiten wie Wäsche aufhängen oder das Bad benutzen. Ähnlich wie der "verbale Moment", den coco erwähnt hat. Was in einem Schreibrausch enden kann, zumindest für die erste Seite - also das, das einen da für den Moment nicht mehr losgelassen hat.
Ich persönlich plane nur dann, wenn mich die Story von selbst dorthin lenkt. Heißt also, ich bin an einem Punkt angekommen, der mich nicht mehr loslässt, und dann kommt nach einer Weile (meist nach Selbstgesprächen  oder Gesprächen mit Freunden) Stück für Stück der Rest. In dieser Zeit schreibe ich aber nichts auf, da alles noch am Werden ist. Falls etwas nebensächlich mein Interesse weckt (also wie eine Charaeigenschaft, die sich spontan in die Überlegungen gemischt hat), halte ich es in kurzen Notizen fest. Charavergangenheiten und Eigenschaften bleiben jedoch meist bombenfest in meinem Gedächtnis, ohne dass ich sie aufschreiben muss. Das geht aber auch nur bei Charas, die entweder ihre Geschichte selbst erzählen (z.B. in Ich-Form) oder zu denen ich emotional sehr gebunden bin.
Ich hoffe, das kam jetzt nicht etwas zu spät  (war schon länger nicht mehr da gewesen, fand das Thema aber interessant)
LG Reisbällchen
Schreiben ist die Kunst, den Worten das Leben einzuhauchen, das man selbst besitzt. Denn genau das macht es so lebendig.
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RE: Wie beginne ich eine Geschichte? Planlos zum Ziel...
Hallo Reisbällchen,
es ist niemals zu spät um irgendetwas beizutragen
Übrigens, mit der sogenannten Ich-Form kann ich persönlich gar nichts anfangen 
Denn mich gibt es schon, und über alle anderen Charas kann ich daher nur aus der dritten Person schreiben, sonst würde mir das komplett falsch erscheinen...
lg El Lobo
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RE: Wie beginne ich eine Geschichte? Planlos zum Ziel...
Hallo zusammen,
ich habe jetzt nicht alle Beiträge gelesen, fühle mich von dem Ausgangspost aber absolut angesprochen und möchte deshalb mal meine Erlebnisse/Erfahrungen/Eindrücke schildern.
Bei meinem Roman-Projekt (dem ersten und bisher einzigen, das überhaupt jemals auch nur in die Nähe seines Endes gekommen ist) plane ich sehr, sehr wenig. Und jetzt, da ich mich dem Ende nähere, muss ich sagen, dass ich jeden Autoren beneide, der mit Planung und Struktur an seine Romane herangehen kann.
Ich kann das nicht.
Bei mir ergeben sich Szenen, Ideen, Charaktere aus dem Schreiben heraus, genau wie du es beschreibst, El Lobo. Selbst wenn ich einen ziemlich genauen Plan für ein Kapitel habe, kann es passieren, dass ich zu schreiben anfange und plötzlich andere Ideen habe, die Charaktere anders reagieren, unerwartete Dinge geschehen. Es sind gute Ideen, es sind Dinge, die mich begeistern, die ich einbaue - aber in 7 von 10 Fällen zerschießen sie mir irgendetwas aus den schon geschriebenen Kapiteln. Ich muss den Hintergrund ändern, den SChauplatz, die zeitliche Abfolge, die Motive gewisser Personen - und das ist nichts, was ich "mal nebenbei" mache, weil es zum Einen sein kann, dass es im nächsten Kapitel schon wieder anders ist und weil es zum Anderen bedeutet, dass ich komplette Kapitel neuschreiben muss, teilweise Charaktere neu konzipiere. Das ist ein riesiger Haufen Arbeit, der jetzt bei der 1. "Überarbeitung" auf mich wartet. Anführungszeichen deshalb, weil es viel mehr ein Neuschreiben wird.
Ich wünsche mir wirklich, ich könnte mich hinsetzen, mir Szenen überlegen, tolle Ideen haben und das dann Eins zu Eins umsetzen. Ich beneide jeden, der das kann.
Stattdessen schreibe ich drauf los, baue Szenen und Charaktere auf, nur um 10, 20, 50 Seiten später festzustellen, dass zwei Ideen nicht miteinander funktionieren, oder dass es doch besser wäre, wenn zwei Personen vor 4 Stunden nicht hier, sondern dort gewesen wären, weil sie dann ein Gespräch - das noch nicht geschrieben ist - hätten belauschen können um Infos zu bekommen, damit sie im nächsten Kapitel nicht zu Punkt A gehen, sondern zu Punkt C. Und sobald sie an Punkt C sind, kommt mir die Idee, dass es viel spannender wäre, wenn das ganze zwei Stunden früher passiert.
Also ich schreibe unheimlich gerne einfach drauf los, weil ich weiß, dass mir dabei die besten Ideen kommen. Aber ich schwöre, wenn mir die Ideen auch einfach so beim Planen kommen würden, ich würde sehr wahrscheinlich immer alles vorplanen.
Jetzt sitz ich hier und freue mich aufs "Ende", nur um dann nochmal von vorne anfangen zu müssen.
Kleine Andekdote:
Ich hatte eine Kampfszene, in der ein Charakter verwundet wurde (die Verwundung kam für mich selbst aus dem Nichts, war überhaupt nicht geplant, passte aber super gut) und eine Blendgranate erbeutete. Ich dachte mir: Och, Blendgranate kann man immer mal brauchen, steckste ein.
Die Verwundung ist nun integraler Bestandteil des Plots, hat Einfluss auf das Geschehen und auf das Schicksal dieses (und anderer) Charkters. Hätte ich da schon irgendwas geplant gehabt für ihn, hätte ich alles über den Haufen schmeißen können, oder hätte auf meine Verwundung verzichten müssen, aus der aber einige sehr intensive Szenen entstanden sind.
Die Blendgranate dagegen ward nimmermehr gesehen
Ein Fall, in dem ich ganz froh war, für diesen einen Charakter nichts Festes geplant zu haben.
Andersrum bei einem kleinen "Spaziergang", denn eine Prota-Gruppe zwischendurch unternimmt. In der jetzigen (ersten) Version laufen sie recht ereignislos durch dunkle Gänge und machen halbmotivierte Zwischenstopps, bevor sie Infos bekommen, die sie wohinführen ... Weil ich nicht so recht wusste, worauf es eigentlich hinausläuft, wie die Antagonisten geartet sind, auf die sie später treffen, was sie deshalb hören und sehen, womit ich dem Leser einen Ausblick auf die zu erwartende Zukunft geben kann.
Nachdem ich das alles geschrieben habe, sind die zwei Spazier-Kapitel, so wie sie jetzt da stehen, vollkommen sinnlos und nutzlos. Gewisse Infos hätte ich viel früher bringen müssen, Andeutungen machen, Vorkommnisse erwähnen. Außerdem hat sich die Route geändert, da sich im Nachhinein rausgestellt hat, dass eine Tür verschlossen sein muss, damit die anderen Ereignisse Sinn ergeben.
Also ich kann sehr gut nachvollziehen, wenn Autoren sagen: Ich schreib einfach drauf los.
Ich selbst liebe es, wenn mich beim Schreiben Ideen anspringen, Charaktere sich offenbaren und der Jahrhundert-Geistesblitz kommt. Aber ich persönlich würde mir wünschen, das alles könnte ich in die Planung verlagern und die Geschichte direkt beim ersten Versuch zumindest inhaltich so schreiben, wie sie am Ende dann auch sein soll
Liebe Grüße
Lanna
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RE: Wie beginne ich eine Geschichte? Planlos zum Ziel...
Hallo Lanna
Zitat:...und möchte deshalb mal meine Erlebnisse/Erfahrungen/Eindrücke schildern.
Genau darauf freue ich mich!
Zitat:Bei mir ergeben sich Szenen, Ideen, Charaktere aus dem Schreiben heraus, genau wie du es beschreibst, El Lobo ...
... - aber in 7 von 10 Fällen zerschießen sie mir irgendetwas aus den schon geschriebenen Kapiteln.
Ja, das kommt mir sehr bekannt vor, Lanna. Das ist auch der Grund, warum ich meine Geschichte "DIE VERLORENEN GÖTTER" jetzt bereits zum dritten mal komplett neu begonnen habe. Verglichen zum ersten Versuch hat sich sehr vieles dabei geändert - die Handlungsreihenfolge, der Schreibstil, und sogar der Titel selbst!
Alles hat sich - wie Du sagst - aus dem Schreibfluss heraus ergeben. Wenn ich das alles schon vor dem Beginn durchdacht hätte, wäre ich erschreckt worden vom Umfang, und hätte damit wohl gar nicht erst begonnen. Denn ich finde, ob sich eine Story bis zum Ende bringen auch lohnt, kann man erst während des Schreibens feststellen. Zumindest geht es mir immer so.
Zitat:Das ist ein riesiger Haufen Arbeit, der jetzt bei der 1. "Überarbeitung" auf mich wartet.
Ich sehe das gar nicht sosehr als Arbeit, sondern die Freude am Projekt steigert sich, je mehr ich weiterkomme und dadurch zufriedener mit der Handlung bin, die mich selber atemlos macht! Und das ist - finde ich - ein gutes Zeichen. Denn ich möchte immer nur Geschichten schreiben, die ich selber gerne lesen möchte!
Zitat:Ein Fall, in dem ich ganz froh war, für diesen einen Charakter nichts Festes geplant zu haben.
Eigentlich hat bei mir jeder wichtige Charakter einen festen gedanklichen Handlungsstrang vor sich, Aber der ist nicht bis ins Detail geplant, und kann daher auch immer wieder verbogen oder umgeformt werden, ohne das Grundsätzliche in Frage zu stellen. Das bedeutet Spannung auch für den Autor selbst!
Zitat:Gewisse Infos hätte ich viel früher bringen müssen...
Ja, ganz ohne Planungskonzept oder Plot geht es eben doch nicht bei einer langen Geschichte
Ich danke Dir sehr für Deine Ausführungen, Lanna, auch wenn ich sehr lange für eine Antwort gebraucht habe. Ein Zeichen, wie sehr mich meine Geschichte in Beschlag nimmt, an der ich jede freie Minute arbeite...
liebe Grüße aus Wien wünscht El Lobo
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RE: Wie beginne ich eine Geschichte? Planlos zum Ziel...
Zitat:Deshalb bevorzuge ich meine Stichwort-Skripte. In so einem Outline kann ich die Szenen herumschieben und neu verketten. So handhabe ich die Geschichte quasi als Baumstruktur: Die Knoten sind einzelne Szenen, die Kanten sind die Übergänge dazwischen.
Wenn sich etwas mittelmäßig Schweres ändert, bleiben die Knotentexte (Szenen) größtenteils gleich, nur die Kantentexte (Übergänge) ändern sich. Der endgültige Fließtext ist dann eine Frage des Baumdurchlaufs.
Gruß aus "Datenstrukturen für Einsteiger"
coco
Kannst du das genauer erläutern? Das klingt gut, aber schwer zu fassen. Ist dein Outline ein Word, Excel, Papier....? Kann ein Kantentext ein eigenes Kapitel sein oder geht das nur mit einem Knotentext? .... etc.pp.
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