Mochtar Lubis: Dämmerung in Jakarta
![[Bild: af0b43-1519326480.jpg]](https://iza-server.uibk.ac.at/pywb/dilimag/20210113092156im_/http://www.bilder-upload.eu/thumb/af0b43-1519326480.jpg)
Klappentext:
Die niederländischen Kolonialherren haben das Land verlassen. Die Aufsteiger lösen die soziale Frage glänzend - für sich und ihre Gefolgsleute. Wenn Müllwerker wie Saimun ihren Lohn für zwei Wochen erhalten, reicht's kaum für die Hose auf Abzahlung. Gebratenes Hühnerfleisch ist ein unerschwinglicher Luxus. Mochtar Lubis entwirft in kräftigen Bildern das Panorama einer Großstadt - die Welt der Kaufleute, Beamten, Politiker, Schurken, der debattierenden Intellektuellen und der ewig zu kurz Kommenden.
Rezension:
Mochtar Lubis war zweifelsohne eine der großen Gestalten in der literarischen Welt Indonesiens. In seinem 1963 erschienen Roman "Dämmerung in Jakarta" (im Original "Senja di Jakarta" bzw. "Twilight in Jakarta") beschreibt er das Leben und Überleben in Indonesiens Hauptstadt Jakarta aus der Sicht mehrerer Protagonisten, die aus allen gesellschaftlichen und politischen Schichten stammen, und zeichnet damit ein hautnahes und authentisches Bild Indonesiens in den 50er- und frühen 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts.
Obwohl Lubis in seinem Roman Einzelschicksale beleuchtet, stehen die Figuren doch exemplarisch für die verschiedenen politischen und intellektuellen Strömungen, die sich in der neu gegründeten Nation, die um Überleben und Anerkennung in der Staatengemeinschaft ringt, zu dieser Zeit in einem spannungsgeladenen Beziehungsgeflecht befinden.
Was ist das überhaupt, Indonesien? Welche Kultur hat dieser Vielvölkerstaat? Wie ist ein solches Land am besten zu regieren? Wie steht es um die schwierige Frage nach dem Einfluss der Religion, hier des Islam, in die Angelegenheiten des Staates? Zentrale Fragestellungen des modernen Indonesiens, die Lubis messerscharf analysiert und mit den Schicksalen seiner vielen Protagonisen verknüpft. Und zwischen all diesen großen Fragen steht der "kleine Mann", Mitarbeiter der Müllabfuhr, wie Saimun und Itam, die tagtäglich auf den Straßen dieses urbanen Molochs um ihr Überleben kämpfen, während Parteimitglieder das instabile politische System gnadenlos zur Selbstbereicherung ausnutzen. Und all diese Schicksale sind dennoch miteinander verbunden, was Lubis meisterhaft in die Konstruktion seiner Romanhandlung integriert.
Wer sich für das Schicksal Indonesiens in der turbulenten Zeit der 50er- und 60er-Jahre interessiert, kommt an Lubis' Roman nicht vorbei. Näher ans Geschehen als in "Dämmerung in Jakarta" gelangt man nicht. Nicht umsonst wurde Lubis' Werk erst Jahre nach seiner Erstveröffentlichung im Ausland (und dem Ende der "Sukarno-Ära") auch in Indonesien publiziert.
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- Verlag: Unionsverlag; Auflage: 1., Aufl. (Juni 1997)
- ISBN-10: 3293200982
- ISBN-13: 978-3293200982
- Taschenbuchausgabe (320 Seiten)
Klappentext:
Die niederländischen Kolonialherren haben das Land verlassen. Die Aufsteiger lösen die soziale Frage glänzend - für sich und ihre Gefolgsleute. Wenn Müllwerker wie Saimun ihren Lohn für zwei Wochen erhalten, reicht's kaum für die Hose auf Abzahlung. Gebratenes Hühnerfleisch ist ein unerschwinglicher Luxus. Mochtar Lubis entwirft in kräftigen Bildern das Panorama einer Großstadt - die Welt der Kaufleute, Beamten, Politiker, Schurken, der debattierenden Intellektuellen und der ewig zu kurz Kommenden.
Rezension:
Mochtar Lubis war zweifelsohne eine der großen Gestalten in der literarischen Welt Indonesiens. In seinem 1963 erschienen Roman "Dämmerung in Jakarta" (im Original "Senja di Jakarta" bzw. "Twilight in Jakarta") beschreibt er das Leben und Überleben in Indonesiens Hauptstadt Jakarta aus der Sicht mehrerer Protagonisten, die aus allen gesellschaftlichen und politischen Schichten stammen, und zeichnet damit ein hautnahes und authentisches Bild Indonesiens in den 50er- und frühen 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts.
Obwohl Lubis in seinem Roman Einzelschicksale beleuchtet, stehen die Figuren doch exemplarisch für die verschiedenen politischen und intellektuellen Strömungen, die sich in der neu gegründeten Nation, die um Überleben und Anerkennung in der Staatengemeinschaft ringt, zu dieser Zeit in einem spannungsgeladenen Beziehungsgeflecht befinden.
Was ist das überhaupt, Indonesien? Welche Kultur hat dieser Vielvölkerstaat? Wie ist ein solches Land am besten zu regieren? Wie steht es um die schwierige Frage nach dem Einfluss der Religion, hier des Islam, in die Angelegenheiten des Staates? Zentrale Fragestellungen des modernen Indonesiens, die Lubis messerscharf analysiert und mit den Schicksalen seiner vielen Protagonisen verknüpft. Und zwischen all diesen großen Fragen steht der "kleine Mann", Mitarbeiter der Müllabfuhr, wie Saimun und Itam, die tagtäglich auf den Straßen dieses urbanen Molochs um ihr Überleben kämpfen, während Parteimitglieder das instabile politische System gnadenlos zur Selbstbereicherung ausnutzen. Und all diese Schicksale sind dennoch miteinander verbunden, was Lubis meisterhaft in die Konstruktion seiner Romanhandlung integriert.
Wer sich für das Schicksal Indonesiens in der turbulenten Zeit der 50er- und 60er-Jahre interessiert, kommt an Lubis' Roman nicht vorbei. Näher ans Geschehen als in "Dämmerung in Jakarta" gelangt man nicht. Nicht umsonst wurde Lubis' Werk erst Jahre nach seiner Erstveröffentlichung im Ausland (und dem Ende der "Sukarno-Ära") auch in Indonesien publiziert.
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