"Vielleicht wollte man mir den Ball ja nur zur Ablenkung in die Wüste nachschicken ... von was ablenken, von der EM ... aber was hilft's, der Ball ist da und ablenken kann mich so und so nur noch das Golfspiel ... wir stehen schon vor, nein, nicht Stalingrad, wir sind nicht mehr im Krieg ... irgendwer, der Joyce, vielleicht der Orwell, oder der Pinter, ich müsst mir solche Sachen aufschreiben, wenn ich mir die Namen schon nicht damerk ... auf alle Fälle nicht der Philipp Rot, diese Prostata-Schleuder, ist ja auch ein Ami, der versteht nichts vom Kicken ... vielleicht können sie es ja auch einmal spielen, die Amis, aber sie werden den Ball nicht kultivieren, dazu fehlt ihnen die Geschichte ... der nicht, und Österreicher war es so und so keiner, egal. Der hat einmal gesagt, dass Fußball der Krieg des auslaufenden 20. Jahrhunderts ist, ein Krieg fortgeführt mit anderen Mitteln, oder so ähnlich ... hätt ich jemals so schlampert einen Elfmeter geschossen, der wäre nie und nimmer reingegangen: Also, Fußball ist Krieg mit anderen Mitteln, so war's! Klingt ja zugegebenermaßen nicht schlecht, ist aber ein absoluter Schwachsinn..."
(S. 36f)
© 2008 Edition Keiper, Graz.