logo kopfgrafik links adresse mitte kopfgrafik rechts
   
Facebook Literaturhaus Wien Instagram Literaturhaus Wien

FÖRDERGEBER

Bundeskanzleramt

Wien Kultur

PARTNER/INNEN

Netzwerk Literaturhaeuser

mitSprache

arte Kulturpartner

traduki

Incentives

Bindewerk

kopfgrafik mitte

Carl Djerassi: NO.

Roman.
Zürich: Haffmans, 1998.
335 S., geb.; öS 321.-.
ISBN 3-251-00391-7.

Link zur Leseprobe

Nach "Cantors Dilemma", "Das Bourbaki-Gambit" und "Menachems Same" legt Carl Djerassi mit "NO" den vierten und letzten Teil seiner Science-in-Fiction Tetralogie vor.
Science-in-Fiction soll, so der vielgepriesene Chemiker und Entdecker der Pille, eine Brücke schlagen zwischen der breiten Öffentlichkeit und der Welt der Forschung. Keine wesentlichen Aspekte der biologischen Eigenschaften - in diesem Falle von NO - sind erfunden, der wissenschaftliche Hintergrund ist real.

Der Titel "NO" ist vielschichtig: Er bezieht sich sowohl auf die englische Verneinung als auch auf die chemische Formel von Stickoxid, ein Industriegas und Umweltschadstoff globalen Ausmaßes. Neueste biomedizinische Forschungen haben nachgewiesen, daß Stickoxid komplexe Funktionen im menschlichen Körper erfüllt. NO dient als biologischer Botenstoff, der bei einer Fülle von Vorgängen unerläßlich ist, so auch bei der Erektion des Penis. Die therapeutische Behandlung der funktionalen Impotenz beim Mann dient Djerassi als Vehikel, die Rolle eines Bio-Tech-Unternehmens in der modernen medizinischen Forschung zu beleuchten.

Der Inhalt des Romans ist schnell erzählt: Renu Krishnan, eine aus Indien stammende "Postdoktorandin" in Chemie an der Brandeis University, arbeitet an der Entwicklung eines Gerätes mit, das mittels Verabreichung von Stickoxid Männern mit Erektionsproblemen wieder auf die Sprünge helfen soll. Von der Idee, den ersten Laborversuchen bis hin zum Selbstversuch am eigenen Partner, von den Problemen der Geldbeschaffung, den juristischen Schwierigkeiten bis zum fertigen und von den strengen amerikanischen Behörden zugelassenen Präparat verfolgen wir mit Spannung die Entwicklung dieses Applikators.

Djerassi gibt sich feministisch. Ein Thema, das immer wieder in seinen Romanen auftaucht, ist die Rolle der Frau in der Wissenschaft bzw. Industrie.
So steht Renu Krishnan exemplarisch für die Marginalisierung der Frau in der modernen Naturwissenschaft: Sie arbeitet als farbige Ausländerin in einer traditionell von Männern beherrschten Sphäre, verliert aber einen Teil ihrer indischen Kultur, ohne eine akzeptable neue zu finden.

Djerassis Romane enthalten zahlreiche autobiografische Elemente, die Handlung ist jedoch frei erfunden. So treten in "NO" alle Protagonisten der früheren drei Romane wieder auf.
Das Echo, das Djerassis Romane finden, ist für ihn ein Beweis dafür, daß Science-in-Fiction ein wirksamer Weg ist, die "Sitten und Gebräuche in der Forschung tätiger Naturwissenschaftler" (S. 6) einem breiten Publikum näherzubringen.
Eine gewisse Eitelkeit ist dem Autor nicht abzusprechen. So kommt er selbst mehrmals in seinem Roman vor: als Nobelpreisträger Carl Djerassi.
Wer mehr über den Autor erfahren oder Reaktionen auf das Buch ohne Umweg an die richtige Adresse bringen möchte, der wende sich an die Djerassi-Homepage.

Karin Fleisch
7. April 1998

 

 

 

 

 

 

 

 

Link zur Druckansicht
Veranstaltungen
edition exil entdeckt – Zarah Weiss blasse tage (edition exil, 2022) Ganna Gnedkova & Ana Drezga

Fr, 04.11.2022, 19.00 Uhr Neuerscheinungen Herbst 2022 mit Buchpremiere | unveröffentlichte Texte...

"Im Westen viel Neues" mit Kadisha Belfiore | Nadine Kegele | Tobias March | Amos Postner | Maya Rinderer

Mo, 07.11.2022, 19.00 Uhr Lesungen, Film & Musik Die Reihe "Im Westen viel Neues" stellt...

Ausstellung
"Ah! THOMAS BERNHARD. Den kenn ich. – Schreibt der jetzt für Sie?"
Nicolas Mahler zeichnet Artmann, Bernhard, Jelinek, Musil & Joyce

17.09. bis 14.12.2022 Er ist der erste, der im renommierten deutschen Literaturverlag Suhrkamp...

Tipp
OUT NOW : flugschrift Nr. 40 - Valerie Fritsch

gebt mir ein meer ohne ufer Nr. 40 der Reihe flugschrift - Literatur als Kunstform und Theorie...

INCENTIVES - AUSTRIAN LITERATURE IN TRANSLATION

Buchtipps zu Kaska Bryla, Doron Rabinovici und Sabine Scholl auf Deutsch, Englisch, Französisch,...