(Freitag, 2.5.,
Fuchs)
Dreh dich um, schau zu mir her.
Kann ich ein Eis haben.
Nach dem Essen.
Was gibt es denn.
Ein Rindfleisch.
Ö3 brachte das Hitpanorama, zusammengestellt von Günter Lessiak.
Magst eh eine Paradeissoß dazu.
Diese Sendung widmete Ihnen Spitz, Spitz, der Fruchtsaftmacher.
Ein Moped surrt vorbei.
So, jetzt essen wir gleich eine gute Suppe.
Die Kirchenglocken schlagen.
Die Zeit, in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
Der Nordwind treibt die Luft aus Tschernobyl jetzt über das Schwarze Meer. Wir bekommen jetzt Frischluft aus dem Norden. Und vor allem, es wird kaum regnen, die Gewitter klingen schon ab, die Radioaktivität bleibt in der Luft und wird abgetrieben.
Während diese Radioaktivität der Luft für den Menschen noch keineswegs gesundheitsgefährdend ist, die Werte liegen, nach Angaben des Ministeriums, noch weit unter dem international üblichen Grenzwert, stellt die durch den Regen entstehende Belastung des Bodens und des Wassers ein Risiko dar.
Das Hauptaugenmerk der Behörde richtet ich daher auf eine mögliche Verseuchung der Nahrungskette, vorsorglich wurden Proben aus Gras, Gemüse, Wasser und Milch gezogen.
Es wird geraten, Gemüse gründlich zu waschen und Kinder von Sandkästen fernzuhalten.
Die Landwirte werden dringend gebeten, in den nächstenTagen die Verfütterung von frischem Grünfutter, das Weiden von Milchkühen und das Tränken des Viehs mit Regenwasser einzustellen.
Später wieder Regen, die Tropfen gestrichelt am Fenster. Elfriede bügelt die Wäsche. Stülpt die Socken zusammen. Eine Meise ist zu hören. Wenn die Meisen Säge feilen tun, dann gehe er wieder hinaus in den Wald, hat der Vati immer gesagt. Der Promenadenweg weiß punktiert von den Blüten. Die Wiese vorm Fenster weiß von den Gänseblümchen. Beim Gartenzaun die Himmelschlüssel schön gelb. Die alten Apfelbäume blühen heuer wieder wie Rosenstöcke. Die Astspitzen der Bäume wacheln etwas. Der Himmel ist grau. Eine grünweißrote Kleiderschürze an der Kastenwand. Auf dem Bügelbrett die gebügelte und zusammengelegte Wäsche. Ebenso auf der Bettbank. Auf der auch Spielsachen von der Kleinen sind. Und zwei Stoffbären. Zwischen Bettbank und Kastl, auf dem das Aquarium mit dem Goldfisch steht, der Puppenwagen. Neben dem Goldfisch der Radiorekorder. Darüber das Bild von Erich F. Sündermann, da sitzen Anna und Franz in der Schlacken beim Tisch. An der weißen Tür Papierstreifen mit Kritzeleien. Zwischen Tür und Fernseher ein kleines, schwarzes Kreuz, ein Rosenkranz und ein kleiner Weihwasserkessel aus Gmundner Keramik.
Mag draußen die Welt ihr Wesen treiben, mein Haus soll meine Ruhstatt bleiben, steht neben der Tür am Klo. Sandmännchen erzählt Geschichten für 365 Tage, bei den Flascherln und Spraydosen auf dem Bankerl. Neben dem Spiegel ein kleines, weißes Gesicht mit einer Goldkette als Stirnband und violetter Feder auf der Seite. Darunter eine Karte, eine kleine Katze schaut verwundert, ängstlich, neugierig auf einen rosaroten Blumenstock. Beim Wasserhahn hängt in einem grünen Netz eine rosane Seife. Und ein Sackl Lockenwickler. Darunter steht der hellbraune Plastikkübel, den sich Sabine in der Nacht immer zu Bett stellt. Das Klofenster ist gekippt. Der Regen taschelt.
© 2011 Loma Verlag, Wien.