Leseprobe
Willst du mich aufheben wofür dann, hatte ich ihn gefragt
und ihn angelacht wie es sich gehört
noch jung genug um mich von einem Mann aufheben zu lassen
für bessere Zeiten
doch ich hatte ihn mißverstanden er meinte es körperlich
wie überhaupt der Körper sehr im Vordergrund stand
bei Begegnungen jedenfalls
wollte er mich vom Boden aufheben
und in der Luft schwingen
ich lachte, wie ich überhaupt damals viel gelacht und
geweint habe ich grinste schmunzelte greinte heulte schrie
flennte kicherte
dann wieder machte ich die Schwalbe und entfloh
es war auf einmal zu viel
Mit vergoldeten Flügeln manchmal blutend
Wenn du mich aber totläufst
oder aus Versehen mich
totschlägst
statt der Zeit
Ich bin nicht mehr gefaßt ich fasse nicht mehr ich weiß das
Ich halte noch weniger als ich fasse ich fasse nicht aus
(S. 103)
© 2015 Klever Verlag, Wien