Leseprobe:
Wenn ich heute an diese Nacht denke, ist die Szene unterlegt mit Musik, den ersten Takten aus Solitude; den gezupften Gitarre-Tönen, die Billies Gesang ankündigen, leise, zögernd, doch unbeirrbar. Der Raum ist in ein blaues Grau getaucht und hat seine Grenzen, die Wände, verloren, das silberne Licht des Mondes tastet sich durch das Fenster, und ich habe Johnnys Profil vor mir, die Spitze seiner Nase und seine Lippen, die Augen liegen im Schatten. Ich sage: "Alles wird gut. Alles wird wieder wie früher. Erinnerst du dich?"
Er lächelt und alles ist gut, alles ist wie früher, für eine Sekunde – in der nächsten sitzen wir im gleißend hellen Licht, Tetsuya bedroht Johnny mit einer Waffe, zwei seiner Männer zwingen mich, das Zimmer zu verlassen. Ich gehe, benommen, konfus, ich weiß nicht, wie mir geschieht, dann entdecke ich Eve im Flur; sie hat Tetsuya geholt, und ich glaubte sie neben mir, im tiefen Schlummer.
Es gibt ein Sprichwort, das besagt: Niemand weiß, aus welcher Wolke es als Nächstes regnen wird. Diese Wolke war mir bekannt; ich hätte sie besser beobachten sollen.
(S. 518)
© 2017 Suhrkamp Verlag, Berlin