Wallstein Verlag Gmb Planckstraße 23 D-37073 Göttingen Tel.: 0049-551-548 98-0 Fax: 0049-551-548 98-33 Homepage: www.wallstein-verlag.de
Der seit zehn Jahren bestehende Göttinger Wallstein Verlag hat als reiner Dienstleistungsbetrieb begonnen, der mit der damals neuen Technik des Desktop Publishing Satzaufträge für öffentliche und private Auftraggeber ausführte. Damit wird noch heute die wirtschaftliche Basis für das eigene Verlagsprogramm geschaffen. Das mittlerweile achtköpfige Verlagsteam bearbeitet heute neben dem eigenen Programm zum Beispiel Aufträge für den Kölner DuMont Verlag, den Diogenes Verlag und den Deutschen Taschenbuch Verlag.
Die Konzeption des Verlagsprogramms zielt auf das Profil eines Wissenschaftsverlages mit dem Schwerpunkt Literatur- und Geistesgeschichte der Aufklärung. 1988 erschien als erstes 'eigenes' Buch die Edition von Gottfried August Bürgers Briefwechsel mit seinem Freund und Verleger J. C. Dieterich. Mit Georg Christoph Lichtenbergs bislang unbekanntem Notizbuch Noctes sorgte der Verlag 1992 zum 250. Geburtstag des Gelehrten für eine "veritable Sensation" (Frankfurter Rundschau). Die Lichtenberg-Studien gehören neben den Editionen zum germanistischen Programmschwerpunkt.
Als erste Gehversuche in der Gegenwartsliteratur wurden 1990 die GÖTTINGER SUDELBLÄTTER (herausgegeben von Heinz Ludwig Arnold) ins Leben gerufen, eine Buchreihe in Heftform, die zeitgenössischer Prosa und kritischer Essayistik vorbehalten ist. 1996 zählten zu den Autoren der Reihe Ruth Klüger (Knigges Umgang mit Menschen) und Peter Rühmkorf, der in Ich habe Lust, im weiten Feld... die langjährige Bekanntschaft und das Zerwürfnis mit Marcel Reich-Ranicki beschreibt. Als erstes größeres zeitgenössisches literarisches Werk des Wallstein Verlages war 1992 die Autobiografie weiter leben. Eine Jugend der gebürtigen Österreicherin Ruth Klüger erschienen. Der außergewöhnliche Erfolg dieses Buches machte den Wallstein Verlag im Buchhandel bekannt. In nahezu allen Medien bis hin zum "Literarischen Quartett" wurde das Buch gewürdigt und entwickelte sich zu einem Bestseller. Inzwischen wurden Lizenzen nach Frankreich, Holland, Italien, Japan, Spanien, Ungarn und Tschechien verkauft. Ein weiterer Erfolg war 1994 auch dem Romandebüt der jungen österreichischen Autorin Gabriele Kögl (Das Mensch) beschieden, für das die Autorin im Mai 1995 mit dem Clemens-Brentano-Preis der Stadt Heidelberg ausgezeichnet wurde. Zu den Autoren des Verlages zählen mittlerweile auch Hugo Dittberner, Hans Joachim Schädlich, Laura Doermer und Christian Ferber.
Anfang 1994 ging der Wallstein Verlag eine Kooperation mit der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung zu Darmstadt ein, deren Publikationen nun das Verlagsprogramm erweitern. Neben den Jahrbüchern und Symposiumsbänden der Akademie werden hier auch Editionen aus den Bereichen der Exilliteratur und der klassischen Moderne verlegt. 1996 wurde der Wallstein Verlag für sein "inhaltlich außergewöhnlich überzeugendes Profil" mit dem erstmals vergebenen Niedersächsischen Verlagspreis ausgezeichnet.
Juni 1997