Leseprobe:
Der nächste Tag. Sophie zeigt mir, wie ich das Frühstück vorbereiten soll. Ich nehme die Butter aus dem Supermarkt und verteile sie in kleine Glasschalen, so denken die Gäste beim Frühstück an die Kühe vorm Fenster. Der Filterkaffee kommt in Thermoskannen und wird auf den Tischen warmgestellt. Käse, Schinken, Marmelade, alles wird portioniert.
Nach dem Frühstück muss ich die Zimmer machen, das heißt, ich bringe ein bisschen Ordnung in die Betten. Ich sehe nach, ob Handtücher am Boden liegen. Wenn ja, tausche ich sie aus. Sophie kümmert sich um die Gäste. Franz kümmert sich um die Tiere. Ich kümmere mich um den Dreck.
In der Mittagspause schickt mich Sophie ins Dorf, ein paar Besorgungen machen. Eigentlich ist das nicht nötig, sie braucht kaum etwas. Aber so kann ich mich umsehen. Beim Fleischhauer kaufe ich mir zwei Leberkässemmeln als Mittagessen. Hans treffe ich nicht. Vielleicht eh besser. Ich bin zu Fuß gegangen und ziemlich verschwitzt. Sophie ist aus allen Wolken gefallen, weil ich weder Auto- noch Radfahren kann. Hey, ich kann schwimmen. Ich mach es nur nicht oft, weil mir mein Badeanzug nicht mehr passt.
(S. 79)
© Residenz Verlag, Salzburg-Wien