logo kopfgrafik links adresse mitte kopfgrafik rechts
   
Facebook Literaturhaus Wien Instagram Literaturhaus Wien

FÖRDERGEBER

Bundeskanzleramt

Wien Kultur

PARTNER/INNEN

Netzwerk Literaturhaeuser

mitSprache

arte Kulturpartner

traduki

Incentives

Bindewerk

kopfgrafik mitte

Egon Christian Leitner: Ich zähle jetzt bis 3 und dann ist Frieden.

Textproben:

Tag, Monat, Jahr
Dass das Wort nett so in Misskredit geraten ist! Mich ärgert das. Meine frau sagt gerne: Das ist nett!, wenn was wirklich nett ist von jemandem. Und wenn ich sie’s sagen hör, geht’s mir gut in meiner Seele. Ich mag das Wort meiner frau wegen. Und kann es nicht ausstehen, wenn Leute nicht nett sind. Heut’ hat einer spöttisch Netiquette gesagt. Das ist aber, soviel ich weiß, wie man sich gut benimmt im Internet. Mir’s ins Gesicht zu sagen ist aber schon falsch.

(Seite 768)

Tag, Monat, Jahr
Zeitschrift für Menschlichkeit
, so etwas gehört wieder herausgegeben. Es gibt zwar zum Glück jetzt ja natürlich eh die NGOs und GONGOs, die alles Gute publizieren, das sie tun. Aber die Zeitschrift für Menschlichkeit fehlt an allen Ecken und Enden. Kain hat die im Haupttitel geheißen. (Vom Anarchisten Mühsam war die.) Es hat einmal auch ein Magazin für aktuelle Ewigkeitswerte gegeben. So etwas gibt es jetzt auch nicht mehr. Weder die Zeitschrift für Menschlichkeit gibt’s noch das Magazin für aktuelle Ewigkeitswerte.

(Seite 459)

Tag, Monat, Jahr
Alles verlernen, alles vergessen und dadurch völlig neu anfangen können. Aber das geht eben nicht. Sonst wäre Demenz kein Problem, sondern wünschenswert. Ein ganz neues Leben anfangen und ganz von vorn, geht das wirklich nicht? Ein schönes, interessantes, neugierig machendes, liebevolles, abenteuerliches Leben. Warum soll das nicht gehen? Eigentlich ist Demenz, kommt mir vor, ein metaphysischer und ontologischer Vorgang, der beweist, dass es keinen Gott gibt. Oder es handelt sich um einen buddhistischen Vorgang. Das ginge ja auch. Stimmt vielleicht alles nicht, was ich sage. Aber es wäre für viele Leute vieles leichter, wenn ich recht hätte. Der Heilige Geist kann nämlich nicht dement werden, so sehe ich das. Und dass das wirklich so ist, sollte die Grundlage sein für alles, was versucht wird. Das wäre eine wirkliche Hilfe.

Tag, Monat, Jahr
10.000 Milliarden Körperzellen beinhalte ich und jede dieser Zellen beinhaltet über 6 Milliarden DNS-Basenbuchstaben. Und das ergibt 100 Meter von irgendwas, ah ja, 100 Meter Bücher. Hat einer grad eben gesagt. Ich bin also 10.000 Milliarden mal 100 Meter Bücher und 100 x 10.000 ergibt 1 Million, also beinhalte ich 1 Million mal 1 Milliarde Meter Bücher. Lieber wär’ mir, ich wäre kein Buch.

(Seite 747)

Tag, Monat, Jahr
Ich habe keinerlei Plan. Nur gut ausgehen soll alles. Früher höre ich nicht auf.

(Seite 171)

© 2021, Wieser Verlag, Klagenfurt

 

 

 

 

Link zur Druckansicht
Veranstaltungen
edition exil entdeckt – Zarah Weiss blasse tage (edition exil, 2022) Ganna Gnedkova & Ana Drezga

Fr, 04.11.2022, 19.00 Uhr Neuerscheinungen Herbst 2022 mit Buchpremiere | unveröffentlichte Texte...

"Im Westen viel Neues" mit Kadisha Belfiore | Nadine Kegele | Tobias March | Amos Postner | Maya Rinderer

Mo, 07.11.2022, 19.00 Uhr Lesungen, Film & Musik Die Reihe "Im Westen viel Neues" stellt...

Ausstellung
"Ah! THOMAS BERNHARD. Den kenn ich. – Schreibt der jetzt für Sie?"
Nicolas Mahler zeichnet Artmann, Bernhard, Jelinek, Musil & Joyce

17.09. bis 14.12.2022 Er ist der erste, der im renommierten deutschen Literaturverlag Suhrkamp...

Tipp
OUT NOW : flugschrift Nr. 40 - Valerie Fritsch

gebt mir ein meer ohne ufer Nr. 40 der Reihe flugschrift - Literatur als Kunstform und Theorie...

INCENTIVES - AUSTRIAN LITERATURE IN TRANSLATION

Buchtipps zu Kaska Bryla, Doron Rabinovici und Sabine Scholl auf Deutsch, Englisch, Französisch,...