Leseprobe: Franzobel / Christian Steinbacher - "Unter Binsen."

Darf ich das aber eben noch vorlesen?
Von mir aus, du kannst es sowieso nicht lassen.
Gut, ich lese also: Und ist das Wortspiel noch so sehr stupid, beißt auch nur Sinn (armer Ludwig), das traute Maß hat sich verheddert, komm, Trottel, laß uns endlich wieder weiter drechseln oder dichten, beidseitige Berichtigungen, da, es wird nicht mehr. Denn was hier nicht verwertet wird, das fließt nun ein. Kitsch, selbst Wermut tropft an uns vorbei, greift über über alles, greift sich auf den wackeligen Raum, der uns bald abwirft, schreibst du Zottelbär von "schiefen Bahnen", "Rutschpartie", schon sitzt der Bursche wieder überm Haufen, und das Fallobst der Saison schwärmt aus.
Gar nicht so schlecht, fast wie beim letztenmal.
Und wohin wünscht du dir heute das Fallobst?
"Wenn diese Bilder das doofe Wort sind, was ist dann das sekundäre?".
He, das ist vom Roth, wenn ich mich recht entsinne. Kommst du mir noch immer wegen den Zibeben? Wir haben doch gestern gesprochen. Davon, wie. Erinnerst dich? (S. 37)

(c) 1996, edition gegensätze, Graz.
Publikation mit freundlicher Genehmigung des Verlags.