"Das Ding heißt Geld. Und worum's schwebt? Naja, es basiert auf einer Inversion, auf einer Inversion von Mensch und Geld. Das Mensch hat Bewußtsein und Sprache, empfindet sich selbst als handelnd und frei entscheidend. Der Geld hingegen wird als bloßes Leutel wahrgenommen, er hat weder Sprache noch Bewußtsein, sondern dient irgendwie als bloßes Zahlungsleutel. Ich weiß, das klingt kompliziert, ist es leztlich aber gar nicht. Und es heißt dann auch der Mensch und das Geld, einfach umgekehrt, das heißt die Sprache ist auch verändert. Und, um es kurz zu machen, mit dieser Konstruktion, vor diesem Hintergrund spielt sich eine relativ konventionelle Kriminalgeschichte ab. Das Ganze hat zwei alternierende Erzähler, der eine..."
"He, Gall, das klingt ja mächtig spannend. Laß mal rüberwachsen, wenn du's dabeihast. Ich muß jetzt los. Bis dann. Und knall dir schön die Hucke voll."
"Gerne. Ich rufe dich an, ciao."
Er hat sie nicht alle, Kurt. Ein komischer Kauz, Kurt. Aber ein Kumpel. Ein Kumpel, Kurt. Hab vergessen, ihn was zu fragen. Was wollte ich ihn fragen? Hab vergessen, was ich ihn fragen wollte. Irgendwas mit Jesus und noch irgendwas anderes. Schnipsegal. Schnipsegal, denn ich treffe mich mit meiner Informantin. Meiner Topinformantin. Meiner topattraktiven Informantin. Meiner topattraktiven topsexy topsekundärausgestatteten Topinformantin Lena.
©2001, Sisyphus, Klagenfurt.
Publikation mit freundlicher Genehmigung des Verlags.