Holen wir uns das Meer,
sagst du, als wäre
der Teich unserer Träume
nicht schon weit genug.
Holen wir uns das Meer,
heut Nacht und flieg
mit mir gen Süden.
Holen wir uns das Meer,
sagst du, als würde
dort über jeden
Schmerz nur gelacht.
(S. 13)
In das magische Tal,
wo wir einst wohnten,
bin ich zurückgewandert.
Was ich fand waren
überwucherte Erinnerungen,
eingeschlafene Bäume
und verlassene Quellen.
Ich begab mich an die Arbeit,
grub alles um,
jätete aus,
säuberte die Vergangenheit.
Nach dem ich alles überarbeitet
und erledigt hatte,
saß ich auf der alten
Terrasse und rauchte.
Genau in dem Augenblick
wusste ich,
hier würde ich leben,
wenn es sein muss,
um ein Leben lang
auf dich zu warten.
Jetzt pflege ich das Tal,
unser gemeinsames
und kenne jeden Winkel.
Der Tag, an dem du heimfindest,
liegt nicht mehr fern,
und alle Vögel warten neugierig
mit mir auf deine Rückkehr.
(S. 77)
©1999, Resistenz, Linz. Publikation mit freundlicher Genehmigung des Verlags