Jetzt müßten die Kirschbäume blühen, daß es heißt: wieder und wieder.
Ich bin ein Rostbauchschwarten-farbig aufgeschlitztes Wanst vom Otter.
Wie eine junge Schwalbe, die auf die Tenne fällt im Stall, flattern.
Das Wasser fließt, und das Ufer steht still.
Mit Pfoten, den behaarten Beinchen eines Uhus.
Ich biß, ich scharre, ich tritt den ganzen Tag.
Wie das verbrannte Ohrenschmalz der Beute ins Melkfeuer trieft.
Gingst du durch Berge und haben Flöhe dich gestochen, trägst du Holz?
Über die zweiseitig flammenden Wangen ist etwas sichtbar, nicht wahr?
Wie zwei und zwei Hufeisen eines Fuß-Hundes ineinandergreifen.
Blut aus den Nüstern, ein Pfahl rammte die Nase.
Heftiger als jäh zuvor flieg ich Genickloser vom Himmel.
Zu der Zeit, als es am Rand der anderen Länder Tag war.
Die vom morschen Birkenstock im ganzen genommene Rinde ummittet mich.
Wie aus Nasenlöchern Blut-tot gestochene Knöchelchen.
Kann der Bach kein Sand sein, kann der See nicht Barsch sein?
Da lebe ich, keiner, der geht, keiner, der kommt, bis jetzt nur lebe ich.
Was soll ich mit dem Fingerhut und seinem Ring tun?
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Ist Nichts, das ist, identisch mit sonst nichts? Es gebe niemals einen Rebus damit, was etwas ist und sich mit mir ihm sich selbst gleich und gleich macht? Nichts mangelt ihm zu sein: etwas ist etwas. Ist ein Rätsel darüber existierend und denkbar, was zwei Dinge identisch machen wird? - zwei Dinge können nämlich, aber niemals identisch sein.
Was soll ich mit dem Fingerhut und seinem Ring tun?
Manchmal meint Lunz, möchte und werde er ein anderer Mensch sein, denkt Linz, Lunz und kein anderer wird nicht anderes denken, als daran, schon immer so gedacht zu haben, und daran glauben.
Nicht jede der nichtidentischen kontinuierlichen Personen sind gleich und gleich zum jetzigen Zeitpunkt beieinander, weil sie alle ein einziges Mal, zumal zu diesem Zeitpunkt, selbanderm Schlag gemeinsam haben. Vorausgesetzt, ich kann die Lenze zählen nach und nach der Zeit, entsteht kein großes Gedränge.
Und auch eine Herde, die ihre Tiere im Lauf der Zeit austauscht, wäre nicht demnach nicht mehr (als) dieselbe? Unter Umständen würden sogar zwei zeitgleich existierende Dinge ein und dieselbe Sache sein.
Ob ich mit einem Wort überdauern werde, wenn ich Linz un Lunz so verschmilzt bin, daß das Ergebnis der Verschmelzung eins und eins sein kann: ich meine, ich bin mir einer, wenn ich mir einer bin, wenn ich nichts anderes als kein anderer beides, denken kann und sein. Einer sein, meint die Frage nach der Frage, auf die keiner die Antwort weiß, niemanden?
Linz und Lunz lassen sich gesagt sein: zwei Wörter, zwei Sachen, zwei fallenlassen: Beide sind sich einig darin, eins zu sein - und der Nichtandere nicht.
Seite 224/225
Anmerkung:
Auf die Darstellung der typografischen Besonderheiten des Textes, wie z.vB.
Mehrspaltigkeit oder illustrierende Zeichnungen, muss aufgrund
der Layout-Beschränkungen im Internet verzichtet werden.