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Franzobel: Ich Zarah oder Das wilde Fleisch der letzten Diva.


Leseprobe:

ZARAH Und warum bekomme ich dann keine Rollen mehr? Warum bin ich der Sündenbock für alle Schweden. Man sagt, ich hätte mich mit den Nazis eingelassen, ich hätte Propagandafilme gemacht und Durchhalteparolen. Aber das stimmt doch nicht. Ich werde dir was sagen, ich wollte immer nur ein Star sein. Sonst nichts. Und plötzlich heißt es, ich hätte und ich wäre... Dabei habe ich gesungen: Wir haben beide denselben Stern und dein Schicksal ist auch meins. Erlaubt ist, was gefällt. Gut, ich habe mir einen Panzer zugelegt, ich bin sarkastisch und zynisch geworden, aber doch nur, um zu überleben. Was hätte ich machen sollen. Ich musste überleben, das war ich meiner Kunst schuldig. Oder hätte ich Juden verstecken und mit ihnen ins KZ gehen sollen? Ja? Im Nachhinein sind alle Helden, im Nachhinein wissen alle alles besser, hätten alle widerstand geleistet. Aber wer denn wirklich? Nur die, die nicht anders konnten. Alle anderen haben sich arrangiert, so wie sich jetzt alle arrangieren. Der Mensch ist von seiner Natur ein Mitläufer.

(S. 64 f.)

© 2016 Passagen Verlag, Wien


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