Traum 3
Wieder träumte ich von dem mir bekannten Schriftsteller im weißen Anzug. Wieder ist es eine Wohngemeinschaft. Ich bin dort zu Besuch, und auch der Schriftsteller ist es. Als ich nach einer Weile des angeregten Gesprächs auf die Toilette gehen will, erschrecke ich auf das Allerfurchtbarste. Die Toilette ist, mit einem Wort, total vollgeschissen. Die Kotwürste liegen nur so herum, neben der Abortschüssel, und in der Abortschüssel. Es ist also unmöglich, hier auch nur ein kleines Geschäft zu verrichten, ohne nicht mit dem haufenweise herumliegenden Menschenkot in Berührung zu kommen. Da ich aber einen solchen Drang in meiner Blase habe und keine andere Möglichkeit besteht, auf einer anderen Toilette meine Notdurft zu verrichten, nehme ich meterlange Rollen Klopapier und versuche die Kotwürste, die am Boden herumliegen, in die Schüssel zu transferieren, um wenigstens nicht mit meinen Schuhen darin herumwaten zu müssen. Als ich das endlich geschafft habe, geht die Tür auf - ich habe sie unter dem Eindruck des Schocks über diese ganze Misere vergessen abzuriegeln - und der Schriftsteller, diesmal im wirklich blendend weißen Anzug, kommt herein und bittet mich, ihn sofort sein Geschäft verrichten zu lassen, da er einen furchtbaren Druck auf der Blase hätte. Ich bin mit den Nerven am Ende und den Tränen nahe.
(S. 88f.)
© 2001, Skarabäus, Innsbruck.
Publikation mit freundlicher Genehmigung des Verlags.