>You can't beat two Guitars, Bass and a Drum.<
Warum man von der Droge Popmusik nicht mehr loskommt
„Wir alle werden durch Popmusik schlauer!“
(Neil Tennant, Pet Shop Boys)
Einer Pressemeldung im Jahr 2009 entnahm ich, dass pöbelnde Jugendliche in einem Einkaufszentrum im neuseeländischen Christchurch mit Songs von Barry Manilow ruhig gestellt werden sollen. Dahinter steht offenbar die Hoffnung, dass die schmuseweichen Lieder des amerikanischen Sängers jene jungen Krawallmacher, die in der Shoppingmall Müll verteilen, Graffiti sprühen und Drogen konsumieren, so sanftmütig stimmen, dass sie von ihrem Verhalten ablassen. Oder zumindest, was wahrscheinlicher ist, das Weite suchen.
Oh Mandy!
Das ist denn doch eine erstaunliche Umkehr der Verhältnisse. Früher wurden Jugendliche mit Popmusik rebellisch gestimmt, jetzt werden sie damit ruhig gestellt. Die Musik von Barry Manilow ist zwar nur in einem sehr weit gefassten Sinne Pop zuzurechnen, aber irgendwie halt doch. Death-Metal-Klänge hätten vermutlich eine andere Wirkung erzielt, die Jugendlichen eher zu weiterem Randalieren ermutigt und dafür die Passanten vertrieben.
(S. 57)
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