Apodiktisch
Wie die Zettel liegen, wie der Horizont schon einmal gelegen ist: solange der Blick sich hebt/sinkt, aufs Papier gerichtet, als Welt, Papier als überschaubarer: Horizont: sinkt und erfasst mich nicht... solange der Blick sich hebt, erfasst mich nicht der Schwindel. (S. 5)
Unselige Fragen
Braucht dich keiner?
Entweder die Batterie ist schwach oder jemand löffelt Kaffee, wenn dich nur eine Eisschicht von der Verzweiflung trennt. Was wünschen Sie? - Die Antwort wiegt leicht: Billig parken, eine Menge Geld und eine Ahnung: dass hinter der Fassade noch eine Fassade sei, sowie einen Warengutschein von Interspar. Des weiteren begehre ich die heftigen Windwolken, und dass es mir nicht auf den Kopf regne, während meine Nerven kollabieren.
Was hast du heute gemacht?
Die Waschmaschine im Schleudergang bedient. Das Licht geht an, während man die Treppen hochsteigt oder hinab. Im Badezimmer läuft die Maschine auf höchsten Touren. Die Welt macht sich als gehässiger Blick der Nachbarn bemerkbar. Als Marmorlachen, das hinten im Kopf sitzt. Dort betritt man den Zeitraum. Was nützen Lampenschirme, solide Bürger im Tiefpreisrausch? Die unnützen Gegenstände häufen sich als eine Art Schmerzabbau. Man versucht, die Zusammenhänge querzuknüpfen. Eine Rede, die vom Verdacht hintertrieben wird: Sie betreten jetzt Gedankenraum, sie hören eine Sprache, die Wundfieber hebt und senkt. Sigmund Freud bedachte nicht, dass es mehrere Arten der heilsamen Erkenntnis gibt, und dass die Kraft der Sprache durch ihre trockene Gelehrigkeit verdorrt.
(S. 74 ff)
© 2001, Linz, Wien: Resistenz Verlag.
Publikation mit freundlicher Genehmigung des Verlags.
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