Dr. Holger Niemand fröstelte. Blau waren seine Lippen. Er schlang die Arme um die Brust. Er sagte: "Wenn es ein Virus war - wie hätten Sie ihn wohl eingeschleust, Herr Sorel?"
Noch viel gefährlicher, als ich vermutet habe, dieser Staatsanwalt, dachte Philip.
"Es wäre alles andere als einfach gewesen, Doktor Niemand. Und ich hätte ein genialer Verbrecher sein müssen. Denn natürlich hat dieses Rechenzentrum - haben alle großen und kleinen Anlagen, die von der Sicherheit ihrer Computer abhängen, und das geht schon bis zu Heimcomputern - Schutzprogramme eingebaut."
"Sie meinen: Gegen das Eindringen eines Virus."
"Ja. Ohne solche Schutzprogramme dürfte ein Rechenzentrum wie dieses hier niemals in Betrieb gehen. Die Programme bieten Schutz vor allen bekannten Viren und sogar auch vor unbekannten - leider unvollständig. Ein perfektes Schutzprogramm gibt es nicht ... noch nicht.
In der ganzen Welt wird an einem solchen perfekten Programm gearbeitet, auch bei Delphi natürlich. Aber das ist eine fast nicht zu lösende Aufgabe ... Selbstverständlich werden wir sie lösen, müssen wir sie lösen ..."
"Aber wann", sagte Niemand und nickte.
(S. 309f.)
© 1999, Droemer Knaur, München.
Publikation mit freundlicher Genehmigung des Verlags.
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