Ich wurde 1932 Kommunist, auch wenn ich erst im Herst 1936 in die KP eintrat, als ich nach Cambridge kam. In dieser Partei bin ich rund fünfzig Jahre geblieben. Die Antwort auf die Frage, warum ich so lange darin blieb, gehört sicherlich in eine Autobiographie, aber sie ist nicht von allgemeinem historischem Interesse. Dagegen gehört die Antwort auf die Frage, warum der Kommunismus so viele der Besten meiner Generation angezogen und was es für uns bedeutet hat, Kommunisten zu sein, als ein zentrales Thema zur Geschichte des 20. Jahrhunderts. Denn nichts ist für dieses Jahrhundert so charakteristisch wie das, was mein Freund Antonio Polito "einen der großen Dämonen des 20. Jahrhunderts" genannt hat: "die politische Leidenschaft". Und der reinste Ausdruck dafür war der Kommunismus.
(S. 154.)
© 2003, München, Wien, Hanser.
Publikation mit freundlicher Genehmigung des Verlags.