Die Wolken waren verflogen, die Landschaft war erhellt. Wladislav war durch die Wälder gegangen, und nun ins freie Land tretend, setzte er sich ermüdet auf einen der Pflöcke, die, frisch in die Erde gerammt, ohne daß er es wußte, sein neues Besitztum begrenzten. Aus starrem Nachdenken erwachend, hörte er Lärm, wandte sich nach dem Hofe und sah einen Zug von Wagen, Menschen und Tieren sich ihm nähern. Er blieb sitzen und ließ ihn an sich vorbeigehen, überhörte alle Zurufe und starrte nur wortlos auf diese Völkerwanderung: eine Schafherde, Pflüge, Ochsen, Pferde, dann viele Wagen, beladen mit allem Hausrat und Feldgerät, Frauen, Körbe und Eimer tragend, Karren, von Männern geschleppt oder geschoben, und wieder Wagen mit Geschirr und Krügen, Frauen mit Kleidern, Männer mit Sätteln auf den Schultern und wieder brüllendes Vieh und knarrende Wagen. Alles wurde an seiner Stelle untergebracht. Fehlte etwas irgendwo, war es bald in Ordnung gestellt. Am Abend war das Haus bereit zu Wladislavs Empfang. Zwölf Mädchen traten vor, um ihn mit Tanz zu feiern, zwölf Männer sangen einen Chor. Wladislav blieb unbewegt. Dann waren alle verschwunden. (S. 17f.)
© 1999, Schöffling & Co., Frankfurt / Main.
Publikation mit freundlicher Genehmigung des Verlags.