Beatrix Höffner, der Sekretärin von Tassilos Anwalt, gelang es unter Ausnützung einiger Besäufnisse, den Grafen vor den Standesbeamten zu schleppen. Die zweite Gräfin Falkenhorst kümmerte sich zwar nicht um Schloß und Gut, dafür aber umgab sie sich mit dubiosen Individuen aus ihrer früheren Umgebung. (S. 9)
"Mühsam, mühsam, meine Herrschaften! Schauderhaft viel Gefasel, mitunter so geschraubt, daß sich einem die Haare aufstellen. Fazit: so richtig deutschnational und in langweiliger Weise historisierend. Starhemberg und Babenberg und der Graf Gero, manche haben bei uns zwischen '34 und '38 so geredet, glaub' ich. Aber ein austrofaschistisches Relikt kann es doch nicht sein, oder? So einer müßte doch heute ... oje, im Kopfrechnen bin ich schwach ... also der müßte mindestens 80 Jahre als sein. Sicher, er kann Jünger haben, irgendwelche Teppen halt. Schad', daß ich nicht so firm bin in jüngster Zeitgeschichte, da muß ich mir direkt Literatur verschaffen."
"Wozu die Mühe?" wandte Kogler ein, "dafür gibt es doch Fachleute. Und so viel ich weiß, ist die größte Kapazität für Zeitgeschichte kürzlich in Pension gegangen, nämlich die Frau Professor Herlinde Zierwein." (S. 80f.)
(c) 1998, Milena, Wien.
Publikation mit freundlicher Genehmigung des Verlags.