logo kopfgrafik links adresse mitte kopfgrafik rechts
   
Facebook Literaturhaus Wien Instagram Literaturhaus Wien

FÖRDERGEBER

Bundeskanzleramt

Wien Kultur

PARTNER/INNEN

Netzwerk Literaturhaeuser

mitSprache

arte Kulturpartner

Incentives

Bindewerk

kopfgrafik mitte

Leseprobe: Gabriel Barylli - "Echtzeit."

Ich habe dich immer bewundert, wie du das aushalten konntest! Kannst, muss ich sagen. Ich glaube, dass er immer noch Zigarren raucht. Habe ich recht?!
Du kannst es mir ja schreiben. Mit einer E-Mail. Oder anrufen. Oder einfach vorbeischauen und wir reden über den Geschmack von Zigarren auf Männerlippen. Ich bleibe so lange an dem Thema hängen, weil ich unlängst von einem Mann geküsst wurde, der zuvor eine Zigarre geraucht hatte. Eigentlich hat er auch zwischen unseren Küssen weitergeraucht und das fand ich sehr seltsam. Aber du weißt ja, wie Frauen sind. Sie sehen so lange über die Fehler ihrer großen Liebe hinweg, bis sie stören... die Fehler. Und manchmal beendet das eine große Liebe. Ein einzelner Fehler kann da genügen. Nur einer. Dein Stefan hat ja gar keine Fehler. Also fast keine Fehler. (S 14-15)

Deine Seele hat zu mir gesprochen. Damals. In dem Café "Glockenspiel". Auf dem bordeauxroten Sofa mit der etwas abgewetzten Rückenlehne. Als du mir gesagt hast, dass ich mich zu dir setzten soll. Irgendetwas in mir hat geflüstert: "Vorsicht, Vorsicht, diese Frau sieht aus wie ein Engel... Vorsicht... vielleicht ist sie einer!!" Kleiner Scherz. Aber der Teil in meiner Seele, der gewusst hat, dass ich durch dich viel erleiden werde, um viel zu lernen – dieser Teil hat gesagt: "Los, setz dich zu ihr, schieb das Eis rein und schau dir an, welcher Film da laufen soll. (S. 53)

Aber keiner, keiner ist fähig zuzuhören und hinzuschauen, wer ihm begegnet. Auf einer Parkbank oder in einem Restaurant... irgendwo und einen menschlichen Kontakt sucht, so wie ich. Einen menschlichen Kontakt... und dann habe ich mich eben zurückgezogen. Aber ich weiß wenigstens, warum ich arbeitslos bin. Weil ich unfähig bin... unfähig... zu funktionieren, wie es sein soll... im Berufsleben.
Das weiß ich wenigstens. Weil ich für etwas anderes geboren bin. Für etwas anderes... ich bin dafür geboren... jemanden lieb zu haben... für ihn da zu sein und nicht um zu kämpfen... da draußen. (S. 172-173)

© Verlag LangenMüller, München.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Link zur Druckansicht
Veranstaltungen
Junge LiteraturhausWerkstatt - online

Mi, 13.01.2021, 18.00–20.00 Uhr online-Schreibwerkstatt für 14- bis 20-Jährige Du schreibst und...

Grenzenlos? (Literaturedition Niederösterreich, 2020) - online

Do, 14.01.2021, 19.00 Uhr Buchpräsentation mit Lesungen Die Veranstaltung kann über den Live...

Ausstellung
Claudia Bitter – Die Sprache der Dinge

14.09.2020 bis 25.02.2021 Seit rund 15 Jahren ist die Autorin Claudia Bitter auch bildnerisch...

Tipp
LITERATUR FINDET STATT

Eigentlich hätte der jährlich erscheinende Katalog "DIE LITERATUR der österreichischen Kunst-,...

OUT NOW flugschrift Nr. 33 von GERHARD RÜHM

Die neue Ausgabe der flugschrift des in Wien geborenen Schriftstellers, Komponisten und bildenden...