Nicht alle Bücher sind es wert, gelesen zu werden.
Aber die wenigsten sind es wert, vergessen zu bleiben.
Diesem Credo folgen einige engagierte österreichische Verlage, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, zu Unrecht vergessene Werke der österreichischen Literatur neu aufzulegen. Häufig hatte das Vergessen politische Gründe: Der Nationalsozialismus hat viele AutorInnen ins Exil gezwungen und damit auch einen Bruch in der Rezeptionsgeschichte verursacht. Und Autorinnen fallen generell besonders leicht wieder aus dem Kanon heraus.
Der Milena Verlag startete sein Projekt "Revisited" schon vor einem Jahrzehnt und auch die Edition Atelier verfolgt dasselbe Ziel mit einer ästhetisch einheitlich gestalteten Reihe. 2014 wurde dann das kleine Label Das vergessene Buch gegründet. Aber auch viele andere Verlage nehmen immer wieder Neuauflagen vergessener Titel in ihr Programm auf und stellen sie damit neu zur Diskussion.
Unser kleiner Überblick zeigt eine Auswahl, vor allem aus den letzten drei Jahren. Alle diese Bücher stehen in der Literaturhaus-Bibliothek zum Schmökern zu Verfügung, und in fast allen Fällen ist hier auch die buchhistorisch interessante Erstausgabe (oft mit erhaltenem Originalumschlag) zu finden. Bei einigen der Titel war dieses Literaturhaus-Exemplar sogar der Anstoß für die Neuauflage.