Schulisch dümpelte sie. Es bekam ihr nicht, wie die Tage verliefen, ineinander verliefen, der Dienstag folgte dem Montag, hätte aber genausogut zwischen Mittwoch und Freitag montiert sein können. Die Tage hießen nach schlampig gewählten Pseudonymen, Tage wie aus dem Zufallsgenerator, das Shuffle warf ständig das Gleiche hoch und das Gleiche. Es war eine Ressourcenverschwendung, die gesamte Schule als Vakuum saugte die Ressourcen der gesamten Klasseninsassen ein und ins Nirgendwo, wo alle vergeudete Zeit sitzt und heult und heult. Zeit ohne Zeichnung. Einige der Lehrer spielten das Schneller-Höher-Weiter-Spiel, es ging darum, wer der Beste sei oder die Beste, es ging darum, einander auszustechen in der sportlichen Disziplin, schnell auswendig Gelerntes gekonnt im Hirn zwischenzuparken, und dann, nach Wiedergabe, den Platz wieder freizumachen für das nächste Bröckchen Wissen – oder was man dafür hielt. Wie es den Anschein hatte, den Schein und das Funkeln. Die Oberflächenspekulanten, die mit dem guten Kurzzeitgedächtnis, die mit der Fähigkeit, sich täglich ein paar Stunden lang wie eine Stopfleber zu verhalten, waren Sieger auf Etappen.
© Wien, Graz, Klagenfurt: Styria Verlag, 2012.