V
im halbschlaf werde
ich onanieren
halbträume erdenken
halb & halb bin ich
fremdling & ganz
bin ich da
ueber dem meer
in fuelle der mond
die luft ein
schnitt am hals
(S. 54)
was nuetzt es Dir wenn ich wiedermal sage dass ich Dich liebe .. das weißt Du seit jahren es ist immer dasselbe lied: einmal sanfte einmal harte toene.
wenn ich Dir erzaehle dass ich gestern geweint habe so glaubst Du mir nicht wenn ich aber hinschreibe ich habe gesoffen so ist fuer Dich das wahr. wenn ich Dir berichte wie hart mein leben ist – was hast Du davon? Deines wird nicht leichter. mein leben ist eine teufelei das ist das einzige was noch stimmt. sorgen – nein – sorgen habe ich keine ich verlottere zwar aber das ist wohl richtig so: vom mantel sind mir alle knoepfe abgesprungen ein gebuegeltes hemd habe (ich) monate nicht gesehen ... fuerwahr ich stinke. in faulig riechender bettwaesche verkruemle ich die tage und die naechte in kneipen & auf der straße sogar als strichjunge will mich keiner mehr. (...)
so & wenn Du das nun glaubst dann lache ich mich an Dir gesund.
(S. 61)
es lebt sich. ohne zeitung ohne radio eine gehstunde von der zivilisation entfernt .. straße gibt es keine. wie hinter zehn bergen liegt meran wo christian hausen wuerde & ladurner ... meran das bundesdeutsche altersheim 12 km entfernt oder nichteinmal das.
ich gehe nie ins tal.
ich werde der landschaft nicht muede.
meine mutter ja die hab ich begraben.
das gasthaus genuegt mir. sie lieben mich im dorf. ich bin einer der ihren geworden: verträumt verschlagen & hinterhältig. (...)
der rhythmus ist ein anderer geworden .. ich habe nichts mehr zu verlieren & zu versaeumen. die tage sind schoen & das blau meines himmels noch ungemalt.
(S. 69)
immer auf achse auf tour gedichte verkaufen versaufen man wird wer nur dass ich in vier tag' um ein jahr aelter & doch nicht klueger bin. immer muede meine augen netzt schlaf.
troepfelweise sind die verse mein.
(S. 172)
© 2007 Haymon Verlag, Innsbruck-Wien.