"Niemand darf erfahren, dass unsere Experimente dieses Wesen hervorgebracht haben!", sagte Edgar beschwörend. Sein Gesicht zeigte eine Mischung aus Stolz und Scham, wobei nicht auszumachen war, ob eine dieser Gefühlsregungen bereits die Oberhand gewonnen hatte oder in naher Zukunft gewinnen würde. "Dieses Wesen ist ein künstlich erzeugter Miniaturmensch. Es ist erst wenige Wochen alt. Es braucht jemanden, der sich seiner annimmt, während wir unsere Studien und Forschungen betreiben!"
Edgar und der Student V., beide blass, hohlwangig und mit einem nervösen Blinzeln in den Augen boten Gerda ein nahezu fürstliches Salär. Noch wussten sie nicht, womit sie bezahlen würden, vertrauten aber auf die günstigen Zufälle des Schicksals, das Edgar immerhin mit begüterten Eltern ausgestattet hatte, die sich seinem flehentlichen Bitten gewiss nicht widersetzen würden, während es V. die Bekanntschaft von Edgar hatte machen lassen.
Was ganz selbstverständlich ist: Die Hauptperson hat nicht nur ein Haupt mit Augen und Ohren, sondern auch Hals, Arme, Hände, Beine, Füße, Zehen, Fußsohlen, einen Rücken, einen Bauch und ein Hinterteil, sie trägt manchmal gern eine Kette oder Uhrkette und benützt einen Kamm, sie schläft in einem Bett, sitzt auf einer Bank, steht auf dem Boden oder klettert auf eine Leiter. Sie hat Wünsche und Befürchtungen und ist häufig mit einer Botschaft ausgestattet.
Aufgabe: Wir haben an unserem Körper Wurzeln, Äpfel, Muscheln, Flügel, einen Korb, eine Säule, zwei Scheiben. Erkläre das!
© 2005 Ritter Verlag, Klagenfurt.
Publikation mit freundlicher Genehmigung des Verlags.