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Fritz Krenn: Cramer.

Erzählung.
Wien, München: Deuticke, 1997.
126 S., geb.; öS 198.-.
ISBN 3-216-30321-7.

Link zur Leseprobe

Der Museumsleiter Cramer pflegt einen mehr oder weniger überschaubaren Lebenswandel. Seine Beziehung zur Fotografin Alma dauert bereits mehrere Jahre an, und sein berufliches Engagement läßt sich auf ein alljährlich stattfindendes Kollegentreffen, immer an ein- und demselben Seeort, reduzieren.

Mit der plötzlichen Trennung verliert der vermeintlich in seinem Alltag verankerte Cramer jeglichen Halt. Seinem Gesprächspartner Selig, den er einmal pro Jahr trifft, gesteht er allerdings schon früher seinen leisen Wunsch nach Veränderung. Als diese unvorhergesehen eintritt, beginnt für Cramer eine Art Experiment: Durch "Zufall" gerät er beim Telefonieren - er will eigentlich Alma sprechen - an eine fremde Frau. Die Besonderheit der darauffolgenden nächtlichen Telefonate ergibt sich durch die Unberechenbarkeit der Gespräche. Es entsteht eine beinah erotische Spannung zwischen ihm und der Unbekannten am anderen Ende der Leitung. Nach einigen mißglückten Verabredungen treffen sich beide in einem Hotelzimmer und verbringen die Nacht der Nächte miteinander. Am nächsten Tag ist die mysteriöse Fremde wieder wie vom Erdboden verschwunden.

Von dieser durchaus ungewöhnlichen Beziehung erfährt man in Form von Rückblenden, da Cramer nunmehr seit einigen Monaten Patient eines Sanatoriums ist. Das Kuriose an seiner Situation liegt in dem Umstand, daß er nicht mehr weiß, was die Ursache seiner Internierung ist. Die ausbleibende Entlassung steht mit diesem Gedächtnisschwund in engem Zusammenhang.

Cramers Aufzeichnungswut als auch seine Unfähigkeit, geordnete Gedanken zu fassen, gehen einher mit Wachträumen, die von einer Krankenschwester protokolliert werden. Sein Leben hat Sprünge bekommen, die er verzweifelt zu glätten versucht. Aber eines scheint ihm klar zu sein: "Es gilt im weiteren nicht ein Leben aufzuschreiben, eher eine Empfindung im Erzählen zu erkennen."

Wenngleich die Sprache stellenweise mit dem Autor durchgeht, wird diese Forderung über lange Strecken hin eingelöst, nicht zuletzt durch die Unruhe in der Chronologie der Ereignisse.

Claudia Holly
11. November 1997

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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