Das Haus ist leer und still, noch hat es niemand kaufen und darin einziehen wollen, die, die hier gewohnt haben, sind tot. Gerade habe ich Maras Tagebuch, das eigentlich kein Tagebuch, sondern ein durch zwei Büroklammern zusammengehaltener Blätterstoß ist, auf den sie die Briefe an ihre Mutter geschrieben hat, aus einer Schublade meines alten Kinderschreibtisches genommen, es wieder hineingelegt, die Schublade zugeschoben, sie wieder geöffnet, den Blätterstoß wieder herausgenommen und die Schublade geschlossen. Diesmal werde ich Maras Briefe an ihre Mutter mit zu mir nachhause nehmen, glaube ich.
(S. 7)
© 2004, Luchtschacht, Wien.
Publikation mit freundlicher Genehmigung des Verlags.