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sah sie vor sich liegen. ausgestreckt. nackt auf dem bett liegend. auf dem bauch. das gesicht mit der rechten wangenseite auf einem flachen kissen. er konnte ihre linke gesichtshälfte ganz deutlich vor sich sehen. das linke, für ihn sichtbare auge, geschlossen. das helle lid. die dunklen wimpern. die feinporige wange ganz glatt. den unterkieferknochen entlang bis zum kinn. der mund wirkte kleiner. die lippen blasser. aber noch voller und sinnlicher als gewöhnlich. das linke bein. Leicht angezogen, sodass das knie als stütze seitlich auf der matratze auflag. das rechte bein dagegen zur gänze ausgestreckt. ober- und unterschenkel in einer linie. füße, zehen und fußsohlen waren ihm am nächsten. er konnte nur einen teil des kurzen flaums ihrer schambehaarung sehen. das glänzen des schwach reflektierenden lichtes. die jalousien waren halb zugezogen und ließen nur spärlich das grelle sonnenlicht von draußen in den raum. vereinzelte gebrochene strahlen erzeugten eine art von dämmrigem zwielicht. der linke arm war am ellbogengelenk gebeugt, sodass die linke hand nahe am gesicht lag. ihre finger befanden sich vielleicht drei bis fünf zentimeter unter dem kinn. der rechte arm ausgestreckt und wie nach oben zeigend. und mit dem halben unterarm und der rechten hand über die bettkante hinausragend. der kopf lag am rand. der oberkörper halb schräg über das bett ausgestreckt. dabei leicht auf die rechte seite verdreht. die linke schulter höher gelegen als die rechte. so konnte er den ansatz ihrer linken brust sehen, die sich nur leicht gegen das laken drückte. der ganze körper war abgedeckt. es war juni. und es hatte die dreißig-grad-markierung überschritten. an diesem tag. ihr haar lag bis knapp über die hüfte an ihrem körper entlang. (S. 53)
© 2009 Haymon Verlag, Innsbruck-Wien.
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LITERATUR FINDET STATT
Eigentlich hätte der jährlich erscheinende Katalog "DIE LITERATUR der österreichischen Kunst-,...
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