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Leseprobe: Peter Handke - Die schönen Tage von Aranjuez.

Der Mann: Gab es einen gemeinsamen Zug an all deinen Komplizenmännern?
Die Frau: Ja.
Der Mann: Ein Dialog mit nur einem „Ja“ ist gegen die Abmachung. Erzähl.
Die Frau: Zuallererst hatte mich an ihnen jeweils etwas angezogen, was fehlte – was nicht da war. Ein Zug, wie du sagst, den diese Männer alle nicht hatten. Ihnen fehlte, und das zog mich zu ihnen und gab mir Vertrauen, jener Blick, der sagte: „Ich will dich. Ich will dich haben. Ich kann dich haben. Wie ich alle Frauen haben kann. Auch dich. Sogar dich!“ Es mangelte ihnen zuinnerst der Blick des Jägers, oder Wilderers. Und jetzt, jetzt erst, indem ich von ihnen rede, sehe ich, was da war, was existierte und mehr als sonst etwas präsent war in dem Blick jener Männer, endlich sehe ich es, heute! Ihre Augen sagten – nein, sie sagten nichts – es war in ihren Augen, in ihre Augen geschrieben: „Diese Frau, o Unglück, kommt für mich nicht in Betracht. Himmel und Erde werden vergehen, und ich werde vergehen, und zwischen mir und dir wird nie was geschehen!“ Und dieser Blick der Trauer, einer unheilbaren Trauer, war es, der mich geöffnet hat jeweils für den Mann.

(S. 43)

© 2012 Suhrkamp  Verlag, Berlin.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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