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misspider

vor 2 Wochen

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Blood on Snow war mein erstes Buch von diesem Autor, den ich bisher nur als Namen von Bestsellerlisten oder prominent ausgestellten Krimis in der Buchhandlung kannte. Die Geschichte hat mich sofort angesprochen: Was passiert, wenn sich ein Auftragskiller in sein Auftragsopfer verliebt? Wie sieht es in der Gedanken- und Gefühlswelt von jemandem aus, der eiskalt andere Menschen umbringt? Kann so ein Mensch überhaupt tiefergehende Gefühle entwickeln?

Der Autor hat ein faszinierendes Porträt eines Mannes entworfen, der sich selbst als nicht besonders intelligent einstuft, gleichzeitig aber unglaubliches Wissen und eine sehr genaue Beobachtungsgabe besitzt. Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Olav, dem Auftragskiller, geschrieben, und genau da liegt auch einer meiner Kritikpunkte. Zur Person passend, ist die Wortwahl manchmal zu unerträglich einfach und langweilig, während andere Passagen absolut fesselnd sind.

Der Handlungverlauf schwankt zwischen unglaublich und skurril, wird aber gerade deshalb nie langweilig und entschädigt für einige unglaubwürdige Wendungen. Gegen Ende wird es dann auch richtig spannend und ich wurde noch einmal ziemlich überrascht.

Unangemessen finde ich Format und Preis für dieses ausgesprochen kurze Lesevergnügen, das zudem nur den ersten Teil einer Serie bildet. Das neuerdings beliebte, etwas größere Softcover-Format mit vergleichsweise dicken, dafür eher sparsam bedruckten Seiten soll hier wohl den Eindruck eines vollwertigen Romans erwecken, sicherlich aber den vergleichsweise hohen Preis rechtfertigen.

Autor: Jo Nesbø
Buch: Blood on Snow - Der Auftrag
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