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endet in 30. September 2015 um 23:59
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Larischen
vor 2 Tagen
(1)Auf Gut Glimmenäs ist die Zeit stehen geblieben, denn Florence Wendman lebt noch im Jahr 1943. Um sie herum sammelt sich ein Haufen gestrandeter junger Menschen, die auf Glimmenäs Arbeit bekommen und die dazugehörigen Rollen mit offenen Armen annehmen. Doch das Spiel kann nicht ewig so weiter gehen und es kommt der Zeitpunkt, an dem Florences Angestellte ihren Job und damit verbunden auch ihre neue Heimat verteidigen müssen.
Marie Hermansons sozialkritischer Roman „Der unsichtbare Gast“ zeigt, wie sehr sich Gruppendynamik verselbstständigen kann und immer weiter eskaliert.
Ich war zunächst überrascht von der Erzählperspektive. Marie Hermanson erzählt aus Sicht von Martina, einer der ersten „Angestellten“ aus Glimmenäs. Sie war die zweite, die auf das Gut kam und beschreibt die Entwicklung der Ereignisse bis hin zur totalen Eskalation. Die Sprache ist dabei viel moderner und klarer als erwartet, denn nur Florence ist in einer anderen Zeit gefangen, die anderen spielen ihr Spiel nur mit.
Mit jedem Gast, der auf Gut Glimmenäs ankommt, merkt der Leser, wie es immer stärker auf eine Katastrophe zuläuft und sich die Geschichte verselbstständigt. Tatsächlich hält Marie Hermanson aber immer wieder kleine Überraschungen bereit, mit denen ich nicht gerechnet hätte.
Neben der Gruppendynamik spielt die Sozialkritik meiner Meinung nach die wichtigste Rolle im Buch. Es hat schon seine Gründe, warum die jungen Menschen sich so bereitwillig auf den Zeitsprung einlassen und sich ihre eigene Realität erschaffen.
Ich konnte „Der unsichtbare Gast“ kaum aus der Hand legen, denn man wird geradezu selbst mit in den Sog der Gruppendynamik gezogen und muss unbedingt herausfinden, wie es nun weiter geht.
Marie Hermanson ist mit „Der unsichtbare Gast“ ein sozialkritisches Drama gelungen, dass ich nur jedem ans Herz legen kann. Das Buch gehört eindeutig zu meinen Lesehighlights 2015.
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