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Kossi
vor 2 Tagen
(1)Und an wen würdest du ihn verschicken?
Sicher hast du dir diese Frage noch nie gestellt. Ich eigentlich auch nicht. Doch seit der ersten Seiten dieses Buches lässt mich diese Frage kaum noch los.
Ich weiß auch ehrlich gesagt gar nicht, wo ich mit der Kurzbeschreibung dieses Buches anfangen soll. Denn es ist voller Briefe, aber auch voller Menschen. Es ist voller Leben und voller Tod. Voller Trauer und voller Freude.
Im Prinzip beinhaltet dieses Buch ganz viele Geschichten, die am Ende zu einer richtig runden Sache werden. Wir lernen Stella kennen. Eine junge Krankenschwester, die in einem Hospiz arbeitet und es sich dort zur Aufgabe gemacht hat, den Sterbenden einige "letzte Worte" abzunehmen. Sie schreibt (sofern die Sterbenden es wünschen) Briefe für sie, die sie nach dem Tod den Angehörigen gibt.
Diese Briefe sind (zum großen Teil komplett unabhängig von der Geschichte) zwischen der eigentlichen Story abgedruckt. Und genau diese Briefe sind es, die mir Millionen von Tränen in die Augen getrieben haben. Viele Briefe sind nicht mal zwei Seiten lang und dennoch erfahren wir oft das ganze Leben des Sterbenden darin und warum sie einem bestimmten Menschen diesen Brief schreiben. Sei es nun, um ihm oder ihr zu sagen, wie sehr man ihn oder sie liebt. Aber auch, um Geheimnisse preiszugeben, die der Sterbende sonst mit ins Grab genommen hätte. Die Briefe sind alle unterschiedlich und dennoch hat mich jeder einzelne gerührt. Gar nicht mal wegen der Schreibweise, denn die ist teilweise sogar lustig oder auch mal sarkastisch. Sondern vielmehr, weil ich soviel Empathie besitze, dass ich mich in jeden einzelnen Brief hineinversetzen konnte. Und nicht zuletzt wegen der obenbeschriebenen Frage, die ich mir dann selber stellte.
Wem würde ich einen solchen Brief schreiben und was würde darin stehen? Was wäre mir so arg wichtig, dass ich es nicht stillschweigend für immer mit ins Grab nehmen wollen würde?
Außer Stella lernen wir noch die kranke Hope und ihren besten Freund Ben kennen. Und Hugh, einen alleinstehenden Mann, dessen bester Kumpel ein Kater namens Jake ist. Und dann ist da noch Vincent, Stellas Mann.
Sie alle haben ihre eigene Geschichte und erzählen uns diese auch. Und sie sind alle irgendwie miteinander verknüpft in diesem Buch, das mich am Ende traurig und tief seufzend zurückgelassen hat. Das arg getriggert hat mit Dingen, die ich selber erlebt habe und die mich dann weinen ließen.
Aber, und so sollte jedes gute Buch enden, es trägt natürlich auch Hoffnung mit sich. Denn Hoffnung ist genau das, was wir immer brauchen. Vor allem in Lebenssituationen, die ausweglos erscheinen und die sich dann vielleicht am Ende doch noch zum Guten wenden können.
Da dies nun schon das zweite Buch der Autorin ist, von dem ich sehr begeistert bin, freue ich mich schon jetzt auf ihren dritten Roman und ich hoffe, sie lässt mich nicht all zu lange darauf warten.
PS: Hast du nun auch darüber nachgedacht, an wen du deinen letzten Brief schreiben würdest und wie der Wortlaut wäre? Warum sagst du dem Menschen, an den dieser Brief gerichtet wäre, nicht schon jetzt, was du denkst und fühlst, weil du noch lebst? Vielleicht würde er sich darüber freuen!? Denk mal drüber nach!
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