Rezension vom 14.09.2015
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„Warum lagen Paradies und Paranoia in meinem Leben bloß so nah beieinander?“
Das fragt sich der Autor Jan Kowalski alias „der Schisser“, nachdem er schon einige abenteuerliche Reisen mutig überstanden hat. Seine Frau Sarah liebt weit entfernte Reiseziele, bei denen der Schisser schon vor Reiseantritt die Nerven verliert. Er hingegen möchte immer nur nach Dänemark oder am liebsten gleich auf seinem geliebten Sofa bleiben. Da er aber immer mit muss, bleibt ihm kein aufregendes Abenteuer erspart. Er muss sich mit gefährlichen Tieren auseinandersetzen, mit den gewöhnungsbedürftigen Gepflogenheiten der Einheimischen und beim Wildwasserrafting bricht ihm sogar ein Zahn ab. Trotz allem lässt er sich jedoch nicht entmutigen und stellt sich auf jeder Reise seinen Ängsten.
Meine Meinung: Mit diesem Buch hatte ich wirklich meinen Spaß, denn dem Schisser blieb auf seinen Abenteuerreisen nichts erspart. Zum Glück hatte er auf jeder Reise sein “Logbuch des Todes mit“, so konnte er jedes aufregende Erlebnis aufschreiben, um sein Schicksal irgendwann mit der Nachwelt zu teilen. Seine Frau Sarah wählte unter anderem Reiseziele wie Bali, Südafrika, New York oder oder Laos aus und schickte ihn sogar mit Schwiegerpapa Wolfgang nach China, natürlich ohne ihren angsterfüllten Mann vorher gefragt zu haben. Der hatte nicht nur mit Wolfgangs hessischem Dialekt zu kämpfen, sondern auch mit den kulinarischen Gepflogenheiten der Chinesen, wie z.B. Vogelspinnen, Skorpione oder Eidechsen am Stiel. Obwohl der Schisser sich vor jeder Reise total verrückt gemacht hatte, bewies er jedes Mal Mut und war bei jedem noch so heiklen Ausflug mit dabei. Ich fand es toll, dass er trotz Panikattacken tauchen gegangen ist, bei Safari-Touren oder Wildwasserrafting mitgemacht hat und sogar einen hohen Berg bezwungen hat. Die bereisten Länder wurden natürlich auch jedes mal bildhaft beschrieben, so dass man einen Eindruck über die jeweilige Landschaft und Kultur gewinnen konnte. Der Protagonist war mir die ganze Zeit über sympathisch, im Gegensatz zu seiner Frau, die als Ärztin zunächst wenig Verständnis für seine Panikattacken zeigte. Wahrscheinlich wollte er vor ihr nicht als Weichei dastehen und kämpfte immer tapfer gegen an. Manches Mal wurde es mir mit der extremen Angst ein wenig zu viel, da ich erwartet hatte, dass er sie durch seine selbst verordnete Konfrontationstherapie irgendwann loswird, aber selbst nach vielen Erfolgserlebnissen, hatte er immer noch Bedenken, die ich manches mal nicht verstehen konnte. Durch die lustigen Schilderungen, den witzigen Illustrationen und dem flüssigen Schreibstil fühlte ich mich durchweg gut unterhalten.
Fazit: Ein witziges Buch für Reisemuffel und Reisefans zugleich
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