"Schöne Khadija" ist ein Jugendroman aus der Feder von Gillian Cross.
Das Buch steht ganz unter dem Motto Somalia - ein afrikanisches Land, das dem Leser vor allem durch seine Hungersnöte und den dort herrschenden Bürgerkrieg bekannt sein dürfte. Beherrscht wird das Land von lokalen Clans, Kriegsherren, radikal-islamischen Gruppen und Piraten, die die Unruhen noch schüren.
Doch für eine der erzählenden Hauptfiguren, die junge Khadija, ist es mehr - Somalia ist ihre Heimat, der sie zu ihrem und dem Wohl der Familie entrissen wird, um es in London einmal besser zu haben und der Familie hilfreich sein zu können. Für die zweite erzählende Hauptfigur Abdi ist Somalia das Land seiner Vorfahren, und obwohl er es gerne einmal bereisen würde, ist es doch zum Zeitpunkt der Handlung nicht mehr als eine Traumvorstellung für ihn. Freya hingegen repräsentiert in ihrer Figur einen gewöhnlichen Jugendlichen der westlichen Welt, für den Somalia eben jenes bekannte Horrorszenario repräsentiert.
Drei Figuren, drei unterschiedliche Sichtweisen und sie alle gemeinsam erzählen abwechselnd aus der Ich-Perspektive diese Geschichte. Und damit nicht genug, um zu vermeiden, dass der Leser Somalia nie ganz vergisst, gibt es noch eine vierte Perspektive, die in diesem Buch kursiv hervorgehoben wird und von den aktuellen Geschehnissen in dem Land berichtet. So bekommt man ein sehr eigenes Bild, denn jede der Perspektiven bietet auch einen anderen Blickwinkel und vor allem Khadija bietet hier einen gänzlich anderen Blick, ist sie doch in den chaotischen Verhältnissen dieses Landes groß geworden. Sie sind für sie normal, fast alltäglich, auch wenn sie lange nie persönlich davon betroffen war, was erklärt, warum sie dann doch so hart davon mitgenommen wird.
Die wohl abstruseste Figur des Buches ist die Modedesignerin, die nichts anderes im Kopf hat als ihre modischen Schöpfungen authentisch und originell in Szene zu setzen und so auch nicht davor zurückschreckt nach Somalia zu reisen, um dort, mitten im Nirgendwo, eine Modenschau zu veranstalten.
Glaubhafter wird die Handlung dadurch mitnichten, aber auch sonst wirkt sie eher etwas künstlich, darüber kann auch die gute Intention, die hinter diesem Buch steht, nicht hinwegtäuschen. Immerhin bringt es dem jungen Leser Somalia näher und lenkt auch den Blick auf die Menschen, die dort tagtäglich, inmitten dieser chaotischen Zustände, ein normales Leben führen oder es zumindest versuchen - Somalia bekommt so ein "Gesicht", abseits von Mord und Totschlag, auch wenn die Autorin nie vergisst, die im Land vorherrschenden Missstände, aufzuzeigen.
Doch zumindest diese Geschichte weißt ein Happy End auf - etwas was wohl kaum mehr im Widerspruch mit der Realität stehen könnte, aber es verleiht den Wünschen der Menschen Raum, die sich etwas Besseres für Somalia wünschen.
Gillian Cross ist es mit diesem Buch auf jeden Fall gelungen ein brisantes Thema den jugendlichen Leser näher zu bringen; mit den handelnden Figuren können sie sich identifizieren, auch ohne dabei gänzlich die Realität aus den Augen zu verlieren.
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