![]() RegenWir sitzen dicht beieinander, vereinzelte Regentropfen fallen wie Perlen der Stille. Die Kälte der Steine, auf denen wir sitzen, dringt tief in mich ein, saugt all die Wärme aus mir heraus. Um uns Stimmen, Lärm, Leben, doch es ist still und die Regentropfen fallen in eine Spiegel-Pfütze, ringeln ihre Oberfläche, doch durchbrechen sie sie nicht; die Pfütze ist schwarz, glatt wie verspiegelte Seide mit kleinen Regen-Ringen. Der Asphalt bebt unter der Kälte, den Stimmen, den unachtsamen Menschen und wir sitzen dicht beieinander, mit kleinen Regen-Perlen in den Haaren und auf der Haut, glänzen in dem Grau des Regens, der wie ein leichter durchscheinender Vorhang über der Tragik des Lebens hängt. Ich spüre die klamme Kälte, die mich nun belebt, spüre das Fallen der Tropfen, rieche den Geruch von nasser Liebe. Deine Haut lebt unter dem Glitzern des Regens, ist so weich, pulsiert warm, der leichte Flaum deines Nackens stellt sich auf, ist so feucht wie der harte Asphalt. Die Pütze scheint unendlich tief, scheint die Tür zu einer anderen Welt zu sein. Doch wir öffnen sie nicht, sitzen dicht beieinander, ich rieche dich, regennass. Kalt - warm, stillschweigend und die Regen-Splitter, die dich glitzern lassen, funkeln mehr als tausend Worte. am 23.1.2000 von Laura Rumich |